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In einer eiskalten Winternacht erblickte die kleine Amy McMillian in Buffalo, New York am späten Abend des 30.12.2006 das Licht dieser Welt. Doch das Glück war dem jungen Mädchen schon von beginn an nicht wirklich hold, denn ohne das dem Mädchen irgendwelche Gründe bis heute bekannt sind wurde sie von ihren Eltern in einem Kinderheim abgegeben. Bis heute hatte sie nur durch Erzählungen herausgefunden das sie wohl sehr jung gewesen sein doch weiteres hatte sie nicht in Erfahrung bringen können.
Das die Erfahrung ohne Eltern aufzuwachsen nicht gerade förderlich für das Mädchen waren, ist wohl nicht abzustreiten. So verwunderte es nicht, dass sie sich immer sehr schwer tat irgendwo Anschluss zu finden und sich einzufügen. Mit den Kindern aus ihrer Einrichtung kam sie meist auch nicht wirklich gut zu recht das sie immer für ihre kleine und zierliche Art gehänselt wurde und sie sich immer versuchte sich, wenn meistens auch nur mit Worten hatte sie auch immer ein Problem mit ihren Gefühlen und ebendiese unter Kontrolle zu halten. All diese Faktoren sorgten dafür das die Schulischen Leistungen auch immer einiges zu wünschen übrig ließen.
Doch es war auch nicht alles schlimm was in ihrem Leben vorgekommen war, denn in ihrem zweiten Kinderheim in New York hatte sie ihre erste Freundin kennengelernt. Das Mädchen welches auf den Namen Mary hörte und die erste war welche Amy verstand und sie ihr alles anvertrauen konnte. Doch es dauerte nicht lange und Mary kam zu einer Pflegefamilie, sodass sie mit ihrer bis heuten besten Freundin nur noch über gelegentliche SMS und Briefe Kontakt hatte. Während sich der größte Wunsch von ihrer Freundin Erfüllung gegangen waren musste die kleine Amy weiter auf eine Pflegefamilie welche sie aufnehmen wollte warten musste.
Ihre Reise ging weiter über Kinderheime in Atlanta wo sie in zwei unterschiedlichen Einrichtungen untergebracht war bis ihr an einem Tag für sie besuch ihre mitgeteilt wurde das sie heute Besuch bekommen würde. Keine zwei Stunden später fand sie sich in einem der Besuchsräume des Heimes wieder und ihr gegenüber saß ein mittelaltes Ehepaar, die einen sehr noblen Eindruck machten, welches sich dafür entschieden hatte sie als Pflegekind aufzunehmen, da sie leider keine Eigenen Kinder bekommen konnten. So startete sie einige Wochen nachdem die ganzen Formalitäten gelaufen waren in den für sie hoffentlich nächstem und letzten Neuanfang in dem Städtchen Boulder City. Sie war sehr aufgeregt was sich alles ergeben würde und wie der Neustart für sie ablaufen würde.

Es ist ein ungewöhnlich heißer Tag, dieser 26.August.1982, als Richard Quince in einem der führenden Londoner Krankenhäuser, wie ein Tiger im Käfig auf und ab geht. Nichts scheint ihn beruhigen zu können, doch dann endlich nach 6, für ihn unerträglich, langen Stunden, kommt die Oberärztin der Geburtsstation auf ihn zu, um ihm die freudige Mitteilung zu überbringen, das seine Frau Martha Quince einen kern gesunden Sohn auf die Welt gebracht hatte. Ihr fragt euch nun sicher, warum Richard nicht bei der Geburt dabei gewesen ist. Nun das ist einfach. Martha hatte bereits mehrere Fehlgeburten und so war diese Schwangerschaft ein Risiko und so musste am Ende des achten Monats ein Kaiserschnitt durch geführt werden. Aus hygienischen, aber auch aus Sicherheitsgründen, durfte Richard bei diesem Prozess nicht dabei sein. Die reinste Tortur für den Familienvater.
Doch er wurde schlussendlich für sein Warten belohnt, denn immerhin konnte er einen gesunden Jungen seinen Erben nennen.
Erben? Jap. In der Familie Quince wird auf der väterlichen Seite noch sehr viel Wert auf die Erbfolge gelegt.
Und nun war Tristan geboren.

Nach einigen Tagen, die Mutter und Sohn noch zur Kontrolle im Krankenhaus bleiben sollten, rief dann auch schon die Heimat, das weite Grün einer walisischen Grafschaft. Bereits von weitem konnte man erkennen unter welchen Tristan aufwachen würde, denn seine Familie zählte zu den Topverdienern in dieser walisischen Grafschaft.
Moment ihr dachtet, dass Tristan adliges Blut hat? Da muss ich euch leider enttäuschen. Er ist ein ganz normaler Junge, der in einer wohlhabenden Familie aufwachsen würde, dennoch war das Grundstück, welches der Familie Quince gehörte ein sehr weitläufiges.
So wuchs Tristan wohl behütet, auf einem großen grünen Grundstück auf und verbrachte die meiste Zeit im Grünen, zusammen mit seiner Mutter, die als erfolgreiche Collegeprofessorin an der Cambridge Universität unterrichtete. Doch um die Zeit mit ihrem Jungen nicht zu verpassen, hatte sie sich beurlauben lassen, denn sie fand, dass diese Zeit, die wichtigste Zeit im Leben von Tristan war. Es reichte schon das Tristans Vater kaum zu Hause war, da dieser bei der Royal Navy Air Force beschäftigt war, doch Tristan lernte damit umzugehen und so war die Freude, wenn diese Freude oft auch nur kurzlebig war, immer sehr groß, wenn sein Vater von seinen Einsätzen zurück nach Hause kam. Seine Kindheit war geprägt von der liebevollen Wärme seiner Mutter und seiner Großmutter geprägt. Sie erfüllten ihm jeden Wunsch, wurde dennoch mit einer gewissen Strenge erzogen, denn die Großmutter legte viel Wert auf die Erziehung des Jungen.

Im Alter von 5 Jahren wurde beschlossen das der wirklich kluge Tristan eine Privatschule besuchen sollte, damit Martha wieder ihrer Arbeit als Professorin nach gehen konnte, denn sonst hätte sie ihren Jungen daheim unterrichtet. In der Schule lebte Tristan sich wahrlich schnell ein und er wurde zu einem sehr beliebten Spielkameraden. Seine schulischen Leistungen waren ebenfalls von exzellenter Natur, so das man schon fast meinen könnte, der Junge sei hochbegabt, doch es stellte sich heraus, das er einfach gerne neue Dinge erlernte und das er sich in diese Sachen auch besonders hinein versetzte, um selbst das schwierigste zu verstehen.

Noch während Tristan die zweite Klasse besuchte, erfuhr er die Neuigkeit, dass seine Mutter erneut ein Baby erwartete und der sieben jährige Junge nahm sich tief vor, für sein Geschwisterchen immer da zu sein und es immer zu beschützen.
Anders als bei Tristan verlief die Schwangerschaft mit seiner Schwester sehr viel einfacher und komplikationsloser, weshalb es auch bei der Entbindung zu keinerlei Schwierigkeiten kam. Also könnte man von einem kerngesunden Kind ausgehen, doch auch das war anders, als bei Tristan, denn bereits nach wenigen Wochen entdeckten die Ärzte, bei seiner Schwester, die er liebevoll Marge nannte, eine seltene Form des Blutkrebs und so kam es, das Margery die ersten Lebensjahre mehr im Krankenhaus verbrachte, als auf dem wohl behüteten Anwesen, der Familie Quince.

Tristan der sich als großer Bruder immer Sorgen um Margery machte, konnte sich kaum noch auf die Schule konzentrieren, weshalb die Noten in einen weniger akzeptablen Bereich rutschten und es auf der Kippe stand ob er die private weiterführende Schule besuchen könnte, doch mittlerweile machte sich Tristan daraus eher wenig etwas und so beschloss er von allein, die öffentliche Schule zu besuchen, wo der Stoff weit hinter dem, der privaten Schulen lag, was er schon bald fest stellen musste.
Dennoch konnte Tristan sich wieder besser auf die Schule konzentrieren, als es seiner Schwester deutlich besser ging, denn die Ärzte hatten eine Möglichkeit gefunden, die Medikation für Margery erträglich zu machen.

Trotz der Tatsache, dass es Tristan’s Schwester nun von Tag zu Tag besser ging und der Junge sich in der Schule verbesserte, entschied er, als er erneut die Möglichkeit hatte die Schule zu wechseln, auf der öffentlichen Schule zu bleiben.
Der Druck perfekt zu sein, war in dieser Schule nicht gegeben und Tristan konnte einfach er Selbst sein.
Nach Abschluss der Mittelstufe, er war gerade mal 13 Jahre, zeigte sich bei seiner Schwester erneut eine Verschlechterung ihres Zustandes und die Familie hatte Angst Margery nun endgültig an den Tod zu verlieren, die meiste Zeit verbrachte sie im Krankenhaus, wo man erkannte, das der Blutkrebs jetzt noch viel aggressiver zurück war.
Die Ärzte in England konnten nicht viel tun, doch sie arbeiten mit einer Spezialklinik in den Staaten zusammen, die eine viel versprechende Therapie testen wollten und da es finanziell nicht schlecht um die Familie stand, entschieden sie sich diese Therapie zu nutzen, was bedeutete, das sie zusammen als Familie in die Staaten auswanderten. Martha würde dort als Lehrerin an einer öffentlichen Schule arbeiten und Richard, würde sich auf einen Stützpunkt in Amerika versetzen lassen. Das alles war recht schnell unter Dach und Fach, weshalb Tristan noch immer im Alter von 13 Jahren mit seiner Familie nach Amerika, genauer gesagt, Las Vegas zog.

Margery war nun eine der ersten Patientinnen, die an der Pilottherapie teilnehmen würde und tatsächlich, nach einigen Untersuchungen konnte eine Medikation entwickelt werden, die Margery, das Leben erleichterten, dennoch war sie von nun an ein Dauergast im Krankenhaus, während Tristan draußen und ein Kind sein konnte. Eine Sache, die er selbst mehr als unfair fand und so war sein Entschluss recht schnell gefasst, dass er seine Freizeit von nun an bei seiner Schwester verbringen würde. Er verbrachte die Zeit mit ihr in den Leseecken und las ihr vor oder sie bastelten zusammen. Eben all das, was Kinder gerne taten, auch wenn ein Unterschied von sieben Jahren zwischen ihnen lag.

Je mehr Zeit er im Krankenhaus verbrachte, desto mehr lernte er natürlich auch den Alltag der Ärzte kennen. Wenn seine Schwester gerade bei Therapien oder Untersuchungen war, verbrachte er die meiste Zeit im Schwesternzimmer und unterhielt sich mit den Diensthabenden Ärzten, denn dieser Job hatte etwas sehr interessantes an sich, wie Tristan schnell entdeckte. Er sog die Aussagen der Ärzte auf wie ein Schwamm und wusste nun bereits im Alter von 15 Jahren, dass er einmal Arzt werden wollte und seine Noten waren auch dementsprechend.
Er beendete also die Schule, wurde sogar als Klassenbester ausgezeichnet und er hatte das große Glück, dass er einen Studienplatz für Yale ergattern konnte. Die Studiengebühren war für ihn ja kein Problem.

Dort angekommen, belegte er die Grundkurse seines Medizinstudiums, bevor er sich schlussendlich für die Bereiche Unfallchirurgie und Onkologie entschied.
Er vertiefte sich vollkommen in seine Studien und verbrachte viele Nächte in der Bibliothek, doch im Jahr 2003 stimmte er schließlich zu seine Studien für einen Abend ruhen zu lassen, denn es war St. Patricks Day und Tristan zog mit seinen Kommilitonen durch die Bars. Während dieser Kneipentour lernte er natürlich unweigerlich auch einige Frauen kennen, doch eine blieb ihm besonders im Gedächtnis. Alicia Gambley. Sie war ebenfalls Studentin in ihrem ersten Studienjahr in Yale und wurde ebenso wie Tristan dazu überredet die Studien für einen Abend liegen zu lassen. Tristan glaubte nicht daran, das sie sich je wiedersehen würden, doch das änderte sich und so wurden die Treffen innerhalb eines Jahres immer häufiger und das vertiefte auch die Beziehung der Beide. Noch während er sein Praxisjahr begann und sie weiter studierte heirateten Beide. Das Praxisjahr beendete Tristan mit hervorragenden Leistungen und als er mit 27 Jahren seine Approbation als Arzt in der Tasche hatte konnte er auch im Las Vegas General Hospital anfangen zu arbeiten. Er arbeitete sich schnell ein und auch nach oben, das er bald schon das Angebot bekam, als Oberarzt in der Unfallchirurgie zu arbeiten, etwas, das er sich nicht entgehen ließ. Doch das bedeutete auch, das er viele Nächte im Krankenhaus verbringen musste, denn einiges war von seinem Vorgänger liegen geblieben, was er erst einmal aufarbeiten musste. Das führte zu Spannungen in seiner sonst so glücklichen Ehe. Alicia konnte es nicht verstehen, das er so viele Nächte im Krankenhaus verbrachte und unterstellte ihm sogar eine Affäre. Doch zu diesem Zeitpunkt war eine Affäre nicht gegeben. Erst als die neuen Assistenzärzte kamen, wurde er auf eine junge, ehrgeizige Ärztin aufmerksam. Ihr Name war Amanda Adams. Wie sie sich in die Arbeit hinein kniete erinnerte ihn irgendwie an sein jüngeres Ich.
Sie blieb so wie er einst immer länger auf der Station.
Dies führte dazu das er unweigerlich eine Faszination für sie entwickelte, ja er würde beinah schon sagen, dass er Gefühle für die junge Assistenzärztin entwickelt hatte, doch diese versuchte er zu unterdrücken, immerhin hatte er Alicia, auch wenn die Ehe mittlerweile gar nicht mehr so glücklich war, wie zu Beginn. Noch dazu machte es den Beiden zu schaffen, dass Alicia einfach nicht schwanger wurde.

Da Amanda eine wahre Workaholicerin war, war es gar nicht so einfach, sie anzusprechen, doch tatsächlich klappte es irgendwann und es kam wie es vorauszusehen war. Er, der Oberarzt ging mit ihr eine Affäre ein. Als diese ans Licht kam, standen Tristan und Alicia kurz vor der Scheidung.
Diese geschah in beiderseitigem Einvernehmen, weshalb Tristan sich eine Apartmentwohnung in Las Vegas suchte, um das Trennungjahr zu vollziehen.
In dieser Zeit kam es aber auch zu Spannungen in der Affäre zwischen ihm und Amanda, denn sie hatte ihm von Mason erzählt und irgendwie fühlte er eine gewisse Eifersucht aufkeimen und so kam es irgendwann zu einem Wortwechsel in dem er ihr vorwarf, dass sie ja noch immer Gefühle für Mason haben musste, dabei wollte er ihr an diesem Tag erzählen, das er für ein Programm ausgewählt wurde, wo er in Somalia für einige Zeit bei Ärzte ohne Grenzen arbeiten würde. Doch nach dem Wortwechsel ging er ohne ein Wort des Abschieds.

In Somalia angekommen erlebte er viel Leid, konnte aber auch vielen Menschen helfen, das er schon darüber nach dachte nie mehr zurück zu kehren. Erst eine schockierende Nachricht ließ ihn, sich umentscheiden, denn Margery, die eigentlich als geheilt galt, war erneut ins Krankenhaus gekommen und diesmal konnten ihr die Ärzte nicht helfen und so verstarb die 33 jährige an den Folgen ihres immer wiederkehrenden Blutkrebs.
Tristan kehrte also nach Las Vegas zurück um für seine Eltern da zu sein, dich diese waren nach diesem Schicksalsschlag zurück nach Wales gezogen um dort ihren Lebensabend zu verbringen.
Tristan nahm seinen Job als Oberarzt wieder an und zog auch in sein altes Apartment wieder ein.

First things first: Oh, wow. I know this is impossible, but... did we all get sexier?

Gut, das das nun aus dem Weg ist. Hallo und Willkommen bei der Dax-Show. Mein Name ist Daxton und ich bin der Host dieser wunderbar abgedrehten Sendung, welche mein Leben ist. Ich wurde vor round about 28 Jahren als Daxton Tanner Kingsley geboren. Am Anfang war mein Leben noch recht cool. Meine Eltern waren Freespirits (von irgendwem muss ich das ja haben), nicht besonders reich an Geld aber an Liebe. Ich war der große Bruder, der wie ein Adler auf seine zwei kleinen Schwester xx und Leslie aufgepasst hat. Wir mochten alle Musik und Kunst in jedweder Form. Ich lernte mit 4 Jahren Klavier, doch das war mir dann zu altbacken, also switchte ich mit 7 Jahren zur Gitarre und Geige. Ich bin oder besser gesagt war mehr mit der Geige zu gange – passte einfach besser zu mir, findet ihr nicht. Mein Leben war an sich cool und lässig und voller Liebe. Klar es gab Krach, so auch an dem Tag wo alles in die Binsen ging. Ich hatte einen heftigen Streit mit meinem Vater. Welcher 13/14-jährige kennt das nicht. Man will mehr als man vertragen kann. Ich wollte auf eine Party, doch mein Dad meinte ich wäre zu jung und da würde ich auf keinen Fall hindürfen. Es wurden heftige Worte gesprochen. Das letzte was ich sagte bevor ich auf mein Zimmer verschwand war: Ich hasse dich! Das waren auch die letzten Worte, die ich zu meinem Vater sagen sollte. Toll… aber ich war, wie ich war und schlich mich heimlich aus dem Zimmer und verschwand zu der Party. Ob es Schicksal war oder nur dumb luck… ob es gut war oder nicht, kann debattiert werden. Ich wollte eigentlich um Mitternacht daheim sonst, doch es wurde zwei Uhr. Jaaaaaa ich weiß…welcher 13-jährige feiert bis in die Puppen? Ähm ich natürlich. Der Bruder eines Freundes fuhr mich heim und ich rechnete schon mit dem Anschiss meines Lebens, doch ich bekam was Anderes. Blaulicht, Feuerwehr, Polizei…die ganze Nachbarschaft… das sah ich aus dem Auto heraus und dann sah ich den Haufen Schrott, der mal mein Zuhause war. Ein Gasleck und Boom… meine Eltern waren beide verstorben und ich und meine Schwestern waren alle nicht im Haus. Glück? Schicksal? Gotts Wille? Who knows…

Von dem Rest der Nacht weiß ich nichts mehr. Ich saß am nächsten Morgen in einem Büro. Meine Schwestern wurden auch gebracht und dann kam das Ding. Wir sollten getrennt werden. Wie bitte? Ohne mich. Zuerst wollte man Les weg nehmen, doch ich ließ das nicht ohne einen Kampf zu. Die Kleine war erst 5 Jahre alt und ich als großer Bruder musste sie beschützen…also ging ich auf die Leute zu und schlug um mich. Es war ein Chaos. Les schrie und weinte, xxx schrie mich auch an es zu lassen und das letzte Wort hatten dann die Schränke von der Security. Und… just like that war nichts mehr übrig von dem was meine Familie war.


Ich kam dann erst einmal in ein Resort...All-Inclusive. War zwei tolle Monate dort. Und dann musste ich wirklich meinen Urlaub abbrechen, da ich in eine Einrichtung kam, die viele Leute heutzutage ein „neues Zuhause“ nennen. Also ich hab von diesem neuen Konzept nichts gehört, aber ich wollte es einmal ausprobieren. Ich wurde, um es mit normalen Worten zu sagen adoptiert und ja, das was mal was ganz Neues für mich.
Aber mal im Ernst...die haben nicht wirklich gewusst, auf was die sich einlassen. Ich war schon immer ein aufgedrehtes Kerlchen gewesen. Running around und so. Scheiße bauen war mein Hobby aber komischerweise störte das keinen in dieser Familie (die hießen die Stevens und so hieß ich dann auch) - bis zu dem Punkt als diese Pubertät Deluxe kam mit 15 Jahren kam. Lästiges kleines Ding, wenn ihr mich fragt.

In dieser besagten Zeit, drehte ich so richtig durch. Mit 15 Jahren rauchte ich meinen ersten Joint, mit 16 Jahren hatte ich das erste Mal Sex...keine Ahnung mehr mit wem, da ich high war, go figure! Ich machte es meiner Familie nicht einfach. Ich wollte einfach leben und Spaß haben und dabei schlug ich mehrfach über die Stränge, aber nicht bis zu dem Punkt wo ich komplett weg war. Meine Familie liebte mich dennoch und ich schäme mich das zu sagen... aber ich liebe diese Bastarde auch, mehr wie mich selber.

Ich schaffte meinen Abschluss in der Highschool und dann ging es los. Falsche Freunde, falsche Sexpartner, Kindheitstrauma und wooosh war ich auf der Straße, Heroinabhängig und komplett fertig mit der Welt. Da war ich um die 20 Jahre alt – keine Perspektive, kein Nichts. Meine Familie wusste davon nichts, da die davon ausgingen, dass ich ein „Erholungsjahr“ oder auch Zwei in Mexiko machte.

Hey! Did I ever tell you guys about the time I waxed my ass with chocolate pudding? It was so painful.

Mit 22 Jahren fand mich ein Mitglied meiner Familie in meiner eigenen Kotze am Strip von Las Vegas und so erhielt ich meinen ersten Trip in die Entzugseinrichtung Numero Uno in Las Vegas. Ich machte da einfach mit, auch wenn ich es nicht wirklich wollte. Ich sah nicht ein, dass ich ein Problem hatte. Ich hatte Spaß und liebte meine Drogen und mein Leben auf der Straße.
Ich wurde entlassen und 20 Minuten später stand ich bei meinem Dealer auf der Matte und es ging wieder los. Meine Familie war machtlos und fuck es tut mir bis heute leid, wenn ich ehrlich bin.

Der Point of no Return kam als ich 27 Jahre alt war. Komplett high, nahe einer Überdosis, in einem der zahllosen Clubs unterwegs. Ich war so high, dass ich nur erzählen kann, was man mir erzählt hat, da ich mich nicht mehr dran erinnern kann. Zu der Zeit war ich mit einem tollen Kerl zusammen und uns verband mehr als man dachte. Zusammen high zu sein und Sex zu haben... damals gab es nichts Besseres in meinem Leben. Diese Nacht feierten wir hart. Nahmen mehr als gut war. Wir wurden aus dem Club geworfen und in der Nebengasse gaben wir uns gegenseitig den Fix des Lebens. Das Zeug war mit irgendeiner Scheiße gestreckt wurden... wir lagen Hand in Hand in der Gasse... er starb sehr schnell und mich fand man noch rechtzeitig und ich kam ins Krankenhaus...lag drei Wochen im Koma und man dachte schon ich wäre im Kopf tot. Keine geile Zeit. Als ich dann ohne Nachwirkungen erwachte stellte meine Familie mir ein Ultimatum: werd clean und bekomm dein Leben in den Griff oder sterbe allein.
Ich musste wieder zum Entzug und zur Therapie und ich sah ein, dass es so nicht weitergehen kann. Ich wurde clean und suchte mir nen Job, eine Wohnung und versuche mein Leben normal zu leben – naja so normal wie es mir möglich ist. Ich denke ohne meine Familie wäre ich jetzt nicht hier, um euch das zu erzählen, daher danke an alle, die mich gerettet haben.

Ach ja zum Schluss hätte ich noch eine Frage an euch:
Why Would You Put Pineapple On Pizza???

Lukas Richter wurde in einer stürmischen Herbstnacht auf dem Luftwaffenstützpunkt in Las Vegas geboren. Seine Eltern, Sascha Richter und Joleen Simmons, hätten sich auf ihren Nachwuchs wohl kaum mehr freuen können. Die Geburt ihres Sohnes wurde von der ganzen Mannschaft gefeiert. Der Deutsche und die Amerikanerin hatten sich etwa zwei Jahre zuvor kennengelernt als der deutsche Pilot in Las Vegas stationiert wurde. Joleen fungierte als Verbindungsoffizierin und so lernten die Beiden sich kennen und lieben. Auch wenn Lukas ein ungeplantes Kind war, schenkten seine Eltern ihm alle Liebe, die sie zu geben hatten. Der fröhliche, aber sehr schüchterne Junge wuchs mit anderen Kindern auf dem Stützpunkt auf. Das aber nur die ersten vier Jahre, denn dann änderte sich sein Leben drastisch. Lange "zuhause" bleiben konnten Sascha und Joleen natürlich nicht und wurden wieder auf Einsätze geschickt. Schon vor der Schwangerschaft waren die Beiden zu einem Team zusammengesetzt worden, weil sie einfach gut zusammen arbeiteten. Das aber wurde dem kleinen Lukas zum Verhängnis, denn eines Tages kamen Mama und Papa nicht von einem Einsatz zurück und nun stand er ganz alleine da. Die erste Zeit wurde er von den Freunden seiner Eltern aufgenommen auf dem Stützpunkt, doch es dauerte nicht lange bis seine Verwandten förmlich ein Tauziehen um den Jungen mit beiden Staatsbürgerschaften zu veranstalten. Die Familie seiner Mutter hätte ihn gerne bei sich, doch auch seine deutschen Verwandten wollten Lukas zu sich holen. Das Jugendamt entschied sich schließlich dafür, dass es für das Kind vorerst das Beste wäre, in einer Pflegefamilie unter zu kommen, denn das Herumgezerre war natürlich nicht gut für die kleine zerbrechliche Seele. Die XXX (hier wäre Platz für eine Familie, die ihn aufgenommen hat) nahmen Lukas auf und gaben ihm ein neues Zuhause. Doch aus dem fröhlichen und schüchternen Jungen wurde ein Kind, welches kaum noch Vertrauen fassen konnte. Es dauerte eine Ewigkeit bis er seine Adoptiveltern an sich heran ließ. Das gleiche galt für seine Geschwister. Wie oft er ausbüchste, um zurück auf den Stützpunkt zu kommen zu Menschen, die er kannte und denen er vertraute, weiß er heute gar nicht mehr. Irgendwann wurde klein bei gegeben und regelmäßige Besuche auf dem Stützpunkt waren normal. Doch trotz aller Freude über diese Besuche, verabscheute er das Militär und Gewalt. Diese Assoziation war gesäht und das hält sich auch bis heute so. Lukas verabscheut Gewalt und geht jeder Auseinandersetzung aus dem Weg. Er verkriecht sich lieber hinter seinen Büchern oder besucht Museen. Diese Liebe steht im Kontrast zu der Tatsache, dass er schon von Kindesbeinen an eine Gedächtnisschwäche zeigt, die sich niemand erklären kann - kein Arzt, kein Psychologe oder sonst wer. Manchmal wirkt der Halbamerikaner verwirrt, weil er etwas vergessen hat. Das beschränkt sich nicht auf gewisse Teilbereiche, sondern tritt sehr unvorhersehbar auf. Mal vergisst er einen Namen, mal verschwindet etwas, was er erst vor kurzem im Studium gelernt hat oder dann kennt er die einfachsten Rechenregeln nicht mehr... Das alles ist nur temporär und irgendwann tauchen die vergessenen Dinge wieder auf, doch das macht den Umgang mit dem schlanken Mann manchmal eben ein wenig schwierig. Wenn man aber erst einmal Zugang zu ihm gefunden hat, ist er ein treuer Freund, der alles für diejenigen tun würde. Nach der Schule entschied er sich dazu, Literatur und Geschichte zu studieren. Das verband einfach die Dinge, mit denen er gerne Zeit verbrachte. Während des Studiums hielt er sich mit kleineren Jobs über Wasser. Es reichte für die wichtigsten Dinge. Sein wohl wichtigster Freund ist Alvaro. Der Student lernte den dunkelhaarigen Halbkubaner bei einer Museumsführung kennen, die er regelmäßig besuchte und die beiden Männer kamen ins Gespräch. Aus entdeckten Gemeinsamkeiten wurde eine tiefe Freundschaft, die sie bis heute pflegen. Auch wenn Alvaro mittlerweile einen anderen Job hat, besuchen die Beiden weiter regelmäßig Museen oder unterhalten sich über ihre Bücher. Dass ausgerechnet dieser Mann für eine wirklich verrückte Wendung in seinem Leben sorgen würde, ahnte Lukas noch nicht. Er konzentrierte sich weiter auf sein Studium und seine kleinen Jobs. Zu seinen Adoptiveltern und -geschwistern hat er ein gutes Verhältnis.