Las Vegas - Es war ein schöner sommerlicher Tag im Juni 1989 als bei Claire Sutton die Wehen einsetzen, doch viel zu früh machte sich das kleine Mädchen bemerkbar. John Sutton brachte seine Frau auf direktem Wege ins Krankenhaus und nach nur 190 Tagen in der Schwangerschaft kam die kleine Elizabeth Sutton als Frühchen auf die Welt. Mit rund 600 Gramm war das Mädchen viel zu leicht und schon früh mussten die Eltern um das Leben ihres Kindes bangen. Doch in der kleinen Elizabeth steckte schon früh ein echtes Kämpferherz und so kam es das sie sich prächtig entwickelte. Die schwere Phase war überstanden und Familie Sutton konnte mit ihrem neugeborenen Baby nach Hause. Dort wuchs Elizabeth, welche aber von allen nur liebevoll Liz gerufen wurde, sehr behütet auf. Ihre Eltern erfüllten ihrem Mädchen jeden Wunsch, immer so gut sie konnten. Aber dennoch war Liz keineswegs verwöhnt, sondern ein bodenständiges Mädchen die immer zu schätzen wusste was man für sie tat. Die Jahre vergingen und Elizabeth wuchs zu einer bildhübschen jungen Frau heran. Durch ihre lebensfrohe Art fand sie sehr schnell Freunde, doch ihr engester Vertrauter und bester Freund wird wohl immer ihr großer Bruder sein. Doch mit 13 Jahren sollte sich Liz's Leben schlagartig ändern, als sie während eines Schultages die Nachricht erhielt das ihre Eltern bei einem Autounfall ums Leben kamen. Für die junge Elizabeth brach eine Welt zusammen. Blieb ihr doch nun niemand mehr als ihr Bruder. Mit dem Tod der Eltern kamen die beiden Geschwister zu ihren Großeltern, zu denen die beiden allerdings bisher niemals Kontakt hatten und somit war es besonders für Liz schwer sich dort einzuleben. Die Großeltern stellten sehr strenge Regeln auf für die Geschwister mit denen keiner gut klar kam. So begann die Rebellion von Liz und sie wurde ein kleiner Wildfang. Sie ging auf Partys und feierte gern, aber flirtete auch sehr viel. Zum ersten Mal in ihrem Leben kam sie auch in Berührung mit Drogen. Und so kam das eine zum anderen. Mit 15 Jahren hatte sie einen ONS, es war nicht ihr erstes Mal, doch dieser kleine Ausflug hatte folgen. Wenige Wochen später erfuhr Liz das sie schwanger ist. Ein Schock, denn wie sollte es nun weiter gehen? Sie war noch in der Schule, hatte kein Geld und auf Hilfe konnte sie nicht hoffen. Sie erzählte es ihren Großeltern die mit Ablehnung auf ihre plötzliche Schwangerschaft reagierten. Doch Liz brachte es nicht über's Herz das Baby abzutreiben. Es war doch ein Mensch und sie konnte dieses Kind doch nicht töten. Da sie sonst keinen Ausweg sah entschied sich Liz letztendlich dazu in eine Mutter-Kind Einrichtung zu gehen. Dort half man ihr auch und mit gerade einmal 16 Jahren brachte sie eine gesunde Tochter zur Welt. Für Elizabeth ist das kleine Mädchen ihr ganzer stolz und sie will ihr eine gute Mutter sein. Aus diesem Grund beschließt sie eine Ausbildung zu machen, damit sie ihrer Tochter eben auch etwas bieten kann. So beginnt sie eine Ausbildung als Krankenschwester und bekommt in dieser Zeit Hilfe und Unterstützung von ihrem Bruder und dem Team im Mutter-Kind-Heim. Wer weiß wie es gekommen wäre, doch ohne all diese Menschen hätte Elizabeth es niemals geschafft. Um aber mehr Zeit für ihre Tochter zu haben suchte sie sich einen neuen Job. So arbeitete sie eine ganze Weile in einem Supermarkt, bis sie dann vor 5 Jahren das Glück hatte und eine Stelle bei Lucien Xavier Pierce fand, welcher auch ihr gesamtes Leben auf den Kopf stellt. Ihre kleine Tochter ist 14 Jahre inzwischen und der ganze Stolz für Liz. Zum Vater der Tochter hat sie keinen Kontakt mehr, aber wer weiß was passieren wird.

Habt ihr schon mal den Ausdruck gehört: "Der Mensch denkt und Gott lenkt"? Das soll jetzt keine theologische Diskussion werden. Dennoch gab es eine Situation, auf die dieser Spruch recht gut zutrifft. Marcus ... war der Sohn eines Herausgebers einer großen Tageszeitung. Er tat immer genau das, was von ihm erwartet wurde. Selbst als seine Eltern ihm eine Frau aussuchten, spielte er brav mit. Bis kurz vor der Hochzeit. Denn ohne es zu wissen stellte die Braut in spe seine Ex als Hochzeitsplanerin ein. Marcus und Larissa verbrachten sehr viel Zeit mit einander und der alte Funke sprang wieder über. So deutlich, dass es niemand ignorieren konnte. Erst recht nicht die Braut. Die war aber gar nicht mal so böse über das mangelnde Interesse ihres Verlobten . Denn auch sie hatte jemanden, mit dem sie zusammen sein wollte. Und noch einigen Drohungen und Wortgefechten gab es am Tag, für den die Hochzeit geplant war , eine Doppelhochzeit. Wäre das alles nicht geschehen, wäre Raul nie geboren worden. Ein Jahr nach der der Hochzeit erblickte er das Licht der Welt. Mit der Ex-Verlobten seines Vaters als Patentante. Der kleine Raul wuchs und im Alter von 5 bekam er eine kleine Schwester. Erst hatte er sich über eine kleine Schwester gefreut. Aber das was er wollte, war nicht wirklich das, was er bekam. Fortan drehte sich vieles um das kleine Mädchen. Und schon nach ein paar Jahren beherrschte sie es meisterhaft alle um den kleinen Finger zu wickeln. Wirklich alle? Nein. Raul schien immun gegen ihren Charme zu sein. Was ihm aber nicht viel nützte. Denn jedes Mal wenn er sich über seine kleine Schwester beklagte , bekam er zu hören: "Du bist der Ältere. Du musst es besser wissen." Erst seit sie beide erwachsen sind, haben beide ein enges Verhältnis zu einander. Im Alter von 12 Jahren entdeckte Raul das Schauspielern spielen für sich. Und was soll ich sagen? Er war ein Naturtalent. Von da an war er entweder bei Freunden, in der Schule oder Theater AG, in dem seine Eltern Mitglied waren. Dank seines guten Gedächtnis hatte er es geschafft, dass er schnell zur Erstbesetzung Aufstieg Nach seinem Schulabschluss machte er sein Hobby zum Beruf. Etwas dass vor allem seinen Vater gar nicht gefiel. Viel lieber wäre ihm gewesen, wenn sein Sohn in das Familienunternehmen eingestiegen wäre. Aber das wiederum war nichts für Raul. Letztendlich gab sein Vater sich geschlagen. Mit 25 zog er sich aus dem Filmgeschäft zurück. In dieser Zeit hatte er es geschafft zwei Auszeichnungen. Der Rückzug vom Film hatte mit Verletzungen zu tun. Wenn auch nicht mit seinen eigenen. Eine befreundete Schauspielerin hatte unverschuldet einen Autounfall. Die Ärzte machten ihr wenig Hoffnung, dass sie je wieder laufen würde können. Schon kurz nach dem Unfall verloren die Medien das Interesse an ihr. Und auch so ziemlich jeder ihrer Freunde vom Filmbusiness. Nur Raul besuchte sie regelmäßig in der Klinik und in der Reha. Sie sahen einander so oft, dass gemunkelt wurde , sie sein ein Liebespaar. Eine Fehleinschätzung die keiner von beiden korrigierte. Denn sie kam so wieder in die Schlagzeilen und sein Geheimnis, dass er sich nur für Männer interessierte blieb gewahrt. Durch eisernen Willen und gute Therapeuten wurde die junge Frau wieder ganz gesund. Beeindruckt von dem was die Therapeuten bei ihr möglich gemacht hatten, beschloss Raul Physiotherapeut zu werden. Während der Ausbildung freundete er sich mit 2 seiner Klassenkameraden an. Denen war egal wer er früher gewesen war. Durch die Schwester eines seiner Freunde waren die 4 Musketiere komplett. Sie beschlossen eines Tages ein ambulantes Rehazentrum zu gründen. Bis dahin war es ein weiter Weg. Aber vor knapp 2 Jahren war die Eröffnung. Das Zentrum läuft bis heute gut. Auch wegen dem angeschlossenen Fitnessbereich und das ebenfalls Wellnessanwendungen angeboten werden. Eigentlich sollte Raul glücklich sein. Aber er hatte so eine Probleme mit dem Lebensgefährten einer Freundin, die zu den "Musketieren" gehört. Er redete sich ein , dass er ihren Verlobten einfach nicht leiden konnte und versuchte zu ignorieren, dass sich ein Teil von ihm zu ihr hingezogen fühlte. Leider sollte er Recht behalten. Denn kurz vor der Hochzeit erwischte Rauls Freundin ihren Verlobten mit einer anderen Frau im Bett. Raul machte sich große Sorgen um seine Freundin. Wie einige Andere auch. Aber die schien die Trennung gut wegzustecken. Bis vor 3 Monaten. Da rief sie ihn mit Tränen erstickter Stimme an und bat ihn vorbei zu kommen. Was er tat. Es wurde Lasagne gegessen und viel zu viel Alkohol getrunken. Am nächsten Morgen wachten beide neben einander auf. Sie hatten mit einander geschlafen. Was besonders Raul Bis heute verwirrt, weil er sich immer für schwul gehalten hatte. Beide kamen überein, dass die Nacht nie passiert sei und versuchten weiter zu machen wie zuvor. Vor 6 Wochen dann die Überraschung. Die Nacht war nicht ohne Folgen geblieben. Rauls Freundin war schwanger von ihm. Beide wollten das Kind. Deswegen leben sie jetzt gemeinsam in seinem Haus , wo sie das Kind gemeinsam groß ziehen wollen.

Am 24. Juli im Jahr 1983 war der Tag, an dem Percival Mitchell in Las Vegas zur Welt kam. Zu diesem Zeitpunkt konnte man aber leider noch nicht ahnen, welches Schicksal die Familie treffen würde. Seine Kindheit verlief recht normal konnte man sagen: er ging zur Schule, schrieb gute Noten und entdeckte das ein oder andere Hobby für sich. Schon früher faszinierte er sich für Autos, was sogar bis heute anhielt.
Während sein Vater der Besitzer einer Bar war und mit dem Leiten dieser zu tun hatte, kümmerte sich meistens seine Mom um ihn und den Haushalt. Trotzdem versuchte dieser so oft wie es geht mit seinem Sohn Zeit zu verbringen und ein toller Dad zu sein. Zusammengefasst verlief seine Kindheit eigentlich ganz schön, er bekam sogar einen Bruder, mit dem er wie ein Herz und eine Seele war– bis an dem Tag, als der Großvater des zu dem Zeitpunkt 15-Jährigen starb. Die Familie konnte nicht ahnen, dass dieser in illegalen Waffengeschäften involviert war und Percivals Vater diese weiterführen musste, damit seiner Familie nichts geschah. So kam es dazu, dass die Bar inoffiziell ein Treffpunkt für die ‚Geschäftspartner‘ seines Vaters wurde und er kaum mehr Zeit für seinen Sohn hatte. Dass das die Stimmung der Mitchells drückte, wurde von Tag zu Tag mehr bemerkbar. Percivals Mom sah man an, dass sie in Angst lebte und dieses Leben nicht mehr länger so weiterführen wollte. Sie ließ Jonathan also die Wahl: entweder er hört mit diesen Geschäften auf oder sie ist in einer Woche mit Percival verschwunden.
Unter Druck gesetzt und verzweifelt, nicht wissend, was er jetzt tun sollte, wollte er von heute auf morgen mit dem Handel aufhören, was aber nach hinten los ging. Er unterschätzte die Typen und weigerte sich weiter mit ihnen Geschäfte zu machen, was dazu führte, dass sie als Warnung einfach seine Frau umbrachten. Percival wäre der Nächste, sollte er sich weigern. So kam es wie es kommen sollte und tat was man ihm sagte, damit nicht sein Sohn das gleiche Schicksal erfahren müsste. Die Ursache des Todes verschleierte Jonathan jedoch, erzählte seinen Kindern, dass sie bei einem Unfall gestorben sei.
Die Jahre vergingen und der junge Mann begann sich für das Business seines Dads zu interessieren. Zwar versuchte sein Vater zu verschleiern, was er eigentlich tat, aber vor seinem Sohn konnte er es nicht ewig verheimlichen. Mit 17 erfuhr Percival die Wahrheit und wollte unbedingt den Umgang mit Waffen lernen. Gerade, da er ahnte, dass er ebenfalls in das Familiengeschäft einsteigen müsste, damit dieser nichts passierte, wollte er alles lernen, was es zu lernen galt. Es stellte sich sogar heraus, dass er Talent hatte und alles Wissen aufsog wie ein Schwamm.
Trotzdem wollte sein Vater, dass er studierte, da dieser immer noch Hoffnung hatte, dass er sich für einen ‚normalen‘ Beruf entscheiden würde und keinen, der ihn auf die schiefe und kriminelle Bahn werfen könnte.
Ersteres tat er zumindest seines Dads zuliebe und suchte sich einen Studiengang seiner Wahl aus. Zwar zog er nicht in Erwägung dies wirklich zu seinem Beruf zu machen, jedoch hatte er sich schon früher für Autos interessiert und wollte weiteres aus dieser Richtung lernen. Er spezialisierte sich auf Oldtimer – auch wenn ihn ebenfalls neuere Modelle reizte und auch lernte, wie diese funktionierte, jedoch war das einfach etwas anderes. So konnte er auch ohne in eine Werkstatt zu müssen, an seinen Wagen rum schrauben und musste sich nicht auf die Hilfe von anderen verlassen.
Es verging einige Zeit und Percival verstrickte sich nach seinem Studium immer mehr in der kriminellen Szene und begann ein paar Aufträge für seinen Vater zu erledigen, freundete sich mit ein paar korrupten Polizisten an – sowie dem derzeitigen Lieutenant des LVMPD.
Doch das Jahr 2010 wurde für Percival eins der schlimmsten Jahre, da er seinen Dad tot auffand. Natürlich ahnte er, dass es Mord gewesen war, auch wenn sie es so haben aussehen lassen, als hätte er Suizid begannen. Eins wusste er: derjenige, der seinen Vater umgebracht hatte, würde noch teuer dafür bezahlen.
Er führte die Bar weiter, genauso wie die Waffengeschäfte und nahm wie sein Dad Aufträge als Killer an. Einiges in den letzten Jahren hatte er gelernt und wusste, dass er das hinbekommen würde – genauso, wie er sich als Ziel nahm, alle Kriminellen auf der Liste sowie deren Opfer überprüfen zu lassen, um Hinweise zu finden, welcher davon in Frage kam, seinen Vater umgebracht zu haben. Die Liste war lang, sodass es Jahre dauern würde, bis er alle durch hatte, trotzdem nahm er das in Kauf.
Ein Jahr später beschloss er mit seinem Bruder Sam die Bar in einen Nachtclub umzubauen, sowie eine Wohnung oben drüber zu setzen. Um seinen zweiten Traum zu erfüllen, wurde er Teilinhaber von der Werkstatt seines Bruders und arbeitete tagsüber hin und wieder dort, um Nachts zum Auftragskiller zu mutieren. Ein Killer, welcher bisher kein wirklichen Skrupel hatte jemanden umzubringen, solange das Geld stimmte. Derjenige, der Beweise verschwinden ließ, sollte es doch dazu kommen, dass Percival nicht sauber genug arbeitet, war sein bester Freund – der Lieutenant – von dem vorhin schon die Rede gewesen war. Durch diesen war er auch von Zeit zu Zeit polizeilicher Berater.
Was der ältere Mitchell jedoch nicht kommen sah, war eine junge Polizistin – unglücklicherweise auch noch die Tochter seines besten Freundes. Diese steckte gerne ihre Nase in Angelegenheiten, welche sie gar nichts anging, was Percival dazu verleitete, seinen besten Freund darum zu bitten, diese zurück zu halten, bevor er sich drum kümmern musste.
Um sicher zu gehen, dass sie nichts heraus bekam, was sie besser nicht wissen sollte, bot er hin und wieder seine Hilfe an, damit er Beweismittel verschwinden lassen konnte, bevor sie diese entdeckte. Dummerweise kannte er das Mädchen noch von ihrem Studium her, weil sie schon früher in seinem Club kellnerte und sie gerne verführte, bis er herausfand, dass sie nun mal als Tochter des besten Freundes eigentlich tabu war. Allerdings erwischte er sich noch immer hin und wieder mal, wie er sie begehrend anschaute – wirklich schlimm, wenn das Herz gegen den Verstand arbeitete. Wie lange das Katz-und-Maus-Spiel noch anhalten würde, konnte man bisher noch nicht sagen, aber selbst die Geduld würde wohl oder übel von Percival irgendwann am Ende angelangt sein.

1995 - in einem Krankenhaus Las Vegas‘ kommt das einzige Kind der Familie Lane auf die Welt und während die Eltern das kleine Mädchen in den Armen halten, läuft im Hintergrund der Song nachdem sie ihre Tochter benennen würden. Jolene Lane lebt zusammen mit ihren Eltern in einem Bilderbuch-Familienhaus in einer Vorstadt. Für Außenstehende führten die Lanes das typische Leben einer Vorstadtfamilie. Ihr Vater – Lieutenant der Polizeistation in Vegas und Fußballtrainer einer Jungensportmannschaft. Ihre Mutter – Hausfrau und Veranstalterin eines wöchentlichen Buchclubs. Und sie, die Tochter – Einser-Schülerin und Klassensprecherin seit der 2. Klasse. Die netten Nachbarn von nebenan. Und wer hier nun eine dramatische (und vorhergesehene) Wendung erwartet … nun den muss ich leider enttäuschen. Die Familie sah nicht nur glücklich aus. Nein, sie war es auch tatsächlich. Jo fand schon zu Grundschulzeiten Gefallen an der Arbeit ihres Vaters, hat Vorträge über ihn als ihr großes Idol gehalten und für Präsentation über seine Arbeit und ihren Traumberuf berichtet.
Michael (Jolenes Vater) hatte vor Jos Geburt immer davon geträumt später einmal seinem Sohn zu zusehen, wie dieser in seine Fußstapfen trat. Davon, wie Michael ihm seine Kniffs und Tricks beibrachte und ihm als vertrauensvoller Vater und pensionierter Polizist mit Rat und Tat zur Seite stand. Das er dieses Wissen nun mit seiner Tochter teilen würde, war zu Beginn nicht einfach für ihn. Der Job war hart und als Frau noch 10 mal härter. Doch statt es Jo – die denselben Dickkopf wie er besaß – es auszureden, bekräftigte er sie und teilte ihr Interesse. Zu Schulzeiten durfte sie in den Ferien im Präsidium den lausigen Schreibkram der Kollegen abstempeln und heften, fuhr auf Streifen mit und führte Protokoll bei Verhörrungen. Ab und an ließen Michaels Kollegen sie sogar Strafzettel ausstellen für Falschparker. Sie ging früh morgens zusammen mit ihrem Dad joggen, absolvierte jährlich zur Übung und zum Training den typischen Sporttest.
Mit einem sehr guten Abschlusszeugnis schrieb sie sich an einer Universität in Phoenix für Kriminologie ein und zog in ein nahegelegenes Studentenwohnheim. Für den praktischen Teil lief sie bei ihrem Vater oder einem seiner Kollegen auf dem Revier mit und jobbte nebenbei als Kellnerin in einem Phoenixer Club, der dem besten Freund ihres Vaters gehörte. Neben dem Ziel ihrem Traumberuf näher zu kommen, ihr Studium zu meistern fiel das Privatleben etwas hinten runter. Sie ging ungern auf Studentenpartys und blieb lieber mit einem guten Buch in den Händen zurück in ihrem Zimmer. Langweilig und schüchtern, Daddys little girl, Streberin und ‚hat einen Stock im Arsch‘ waren Abfälligkeiten, mit denen sie schon seit Schulzeiten und auch während der Uni zu kämpfen hatte. Umso glücklicher war Jo wenn die nächsten Semesterferien anstanden und sie zurück in ihr altes Kinderzimmer im Haus ihrer Eltern konnte. So schüchtern sie auch wirkte, so schnell konnte sie mit der Faust auf den Tisch hauen und von ihrem enormen Wissen über das amerikanische Recht gebrauch machen. ‚Ein dickes Fell‘ – so hatte es ihr Vater immer genannt musste sie sich noch antrainieren, ihre Gefühle konnten leicht mit ihr durchgehen.
Apropos Gefühle – Diese spielten plötzlich verrückt, als sie bei einem BBQ-Abend im Garten ihrer Eltern auf den berühmt berüchtigten langjährigen besten Freund ihres Vaters traf. Percival Mitchell war anders als in den Erzählungen ihres Dads. Nicht nur wegen seines altertümlichen Vornamens hatte sie sich einen etwa 50- oder 60-jährigen alten Mann vorgestellt, der Lieutenant Mitchell aufgrund seiner Lebens- und Berufserfahrung als polizeilicher Berater. Eben jemanden in demselben Alter ihres Vaters. Stattdessen hielt ihr ein Mann in seinen anfänglichen 30igern die Hand hin. Und für diesen Mann kellnerte sie? Wow! Allein der Händedruck, den sie zittrig und mit geröteten Wangen erwiderte, reichte aus um sie für alle Zeiten zu brandmarken. Doch Jo war klar, dass sie diesen kleinen Crush niemals an die große Glocke hängen oder versuchen würde da etwas hineinzuinterpretieren, wo nichts sein durfte.
Heute – Nach ihrem abgeschlossenem Kriminologie-Studium, absolvierte sie die vier Jahre der Polizeischule in Vegas und zog zurück in das Elternhaus der Mitchells. Michael und Rebekah genossen mittlerweile die Pensionierung von Michael und verbrachten viel Zeit damit zu verreisen und ihrer Tochter, dass Haus öfter zu überlassen. Michael hatte seine besten Kontakte an seine Tochter verwiesen, bat Percival ab und an ein Auge auf die neugierige Polizistin zu haben und ihr – wie ihm – zur Seite zu stehen. Jedoch ohne denselben Deal den die beiden Männer vor vielen vielen Jahren abgeschlossen hatten. Michael würde immer noch bereitwillig Beweismittel verschwinden lassen, ein angenehmes Sümmchen von Percy erhalten und das unterhalb des Radars seiner Tochter.
tbc

Santiago wurde schon einen Tag nach seiner Geburt nicht mehr wiedererkannt und damit war der holprigste Start für den kleinen Mann wohl vorprogrammiert, den man sich für ein Baby wünschen würde. Seine Mutter - eine Kokainabhängige - weigerte sich schliht und ergreifend dagegen ein Kind geboren zu haben. Sie glaubte nicht, dass Santiago ihr Sohn war und so blieb den Ärzten nichts Anderes übrig als das Jugendamt einzuschalten. Schließlich konnten sie das Baby ja nicht einfach auf der Kinderstation lassen. Also wurde Santiago direkt aus dem Krankenhaus in ein Pflegeheim gebracht. Natürlich wurde sich dort aufgrund der Überbelegung wie in so vielen Kinderheimen nicht ansatzweise die Fürsorge entgegen gebracht, die eine leibliche Familie dem Winzling hätte geben können. Es ging ihm gut - keine Frage - doch liebevolle Erziehung sah anders aus. Die ersten Jahre verbrachte Santiago, der von allen nur Tiago gerufen wurde, in diesem Heim. Er freundete sich mit den anderen Kindern an und dabei spielte für ihn das Alter keine Rolle. Er freute sich einfach immer darüber, wenn jemand sein Freund sein wollte. Für Tiago war auch einfach schön, wenn er vergessen konnte, dass sie alle niemanden hatten. Kurz bevor der Knirps mit spanischen Wurzeln in die Schule kommen sollte, bekam er tatsächlich einen Platz bei einer Pflegefamilie.

Diesen Part lasse ich frei, da Gesuche gestellt werden wollen und die Story würde entsprechend erweitert werden

In der Schule hatte er keine großen Probleme, denn dem Jungen fiel Lernen leicht. Er war intelligent und wissbegierig. Er wollte von Beginn an etwas aus seinem Leben machen. Er wollte sich nicht rund um die Uhr Sorgen machen müssen, wie zu Beginn seines Lebens. Zu schmerzhaft waren die Erinnerungen an die ersten Jahre im Heim. Trotz seiner Freunde dort war es natürlich nicht gerade eine schöne Erinnerung im Heim aufgewachsen zu sein und keine Erinnerungen, vor allem keine schönen Erinnerungen an die eigene Familie zu haben. Santiago fühlte sich wohl in einer Pflegefamilie und doch fehlte ihm immer etwas. Nie hatte er wirklich das Gefühl "zuhause" angekommen zu sein, auch wenn er "zuhause" nicht unbedingt als einen Ort definierte. Auch schon als Jugendlicher nicht. Er genoss die Zeit als er erwachsen wurde und entdeckte, dass er sowohl auf Frauen als auch auf Männer stand. Mit 19 glaubte er tatsächlich endlich die Person gefunden zu haben, die zuhause für ihn bedeutete. Meredith hatte alles, was Santiago sich erträumt hatte. Sie war klug, schön und liebte ihn so wie er war - mit allen Macken. Doch nach nicht allzu langer Zeit sollte es sich zu einem Albtraum entwickeln. Der junge Mann glaubte, nicht glücklicher sein zu können. Er genoss das Leben und die Liebe. Auch einen Beruf hatte er sich schon ausgesucht. Er wollte Polizist werden und wurde es auch. Meredith und auch seine Pflegefamilie waren stolz auf ihn. Santiago wollte andere Menschen beschützen. Er wurde Detective beim LVMPD und Teil der Mordkommision. Gerade einmal zwei Jahre hielt die Idylle an, denn seine Meredith wurde schwanger. Santiago freute sich. Er freute sich wirklich sehr, doch nach einer langen Schicht fand er eine leere Wohnung vor. Meredith und sein ungeborenes Kind? Einfach weg.. Stunden verbrachte er am Telefon und auf der Suche nach ihr, doch sie war einfach weg. Keine Spur... Was sollte das? Santiago verstand es nicht und doch blieb ihm keine Möglichkeit sich lange damit zu beschäftigen, denn seine Arbeit ruhte natürlich nicht. Mit der Zeit machte es zumindest den Anschein als würde er über den Verlust hinweg kommen, auch wenn es in ihm natürlich anders aussah. Bei einem kniffligen Fall bekam er Kontakt zum FBI und hatte ein neues Ziel. Er wollte Special Agent werden und bewarb sich. Nach einigen Mühen schaffte er es wirklich, denn sein Eifer und seine Fähigkeiten zeichneten ihn aus. Er absolvierte eine weitere Ausbildung und konnte schließlich stolz die Marke des FBI tragen. Nicht einmal sechs Monate später stand Meredith auf einmal wieder vor seiner Tür - mit seiner Tochter. Allerdings währte die Freude und vor allem die Überraschung nur kurz, denn seine Ex wollte keinen Frieden schließen, sondern einfach nur Geld von ihm für ihr Kind. Immerhin war er der Vater. Santiago aber wusste nicht, was das werden sollte. Heftig stritt sich das ehemalige Paar über das eigene Kind und dessen Pflege. Schließlich aber kamen sie zumindest darin überein, dass sie für das kleine Mädchen das Beste wollen. Vorerst blieb seine Tochter tatsächlich bei Meredith, doh er wollte und durfte seine Prinzessin immer wieder sehen. Mit 7 Jahren allerdings zog das kleine Mädchen bei ihm ein, weil sie nicht mehr bei ihrer Mutter sein wollte. Zähneknirschend gab Meredith klein bei und ließ das Mädchen zu ihrem Vater ziehen. Nun also war er mehr oder weniger alleinerziehenderVater und versuchte sich in dieser Rolle einzufinden. Es klappte seiner Meinung nach ganz gut, auch wenn er Hilfe durch seine Pflegeeltern gerne mal entgegen nahm. Auch wenn seine Tochter nicht deren leibliche Enkelin war, brachte das ältere Pärchen dem Mädchen gegenüber so viel Liebe auf wie möglich. Noch heute besuchen Santiago und sein Mädchen die Beiden oft. Mitterweile ist seine Tochter eine junge Frau und doch wird sie immer sein kleines Mädchen bleiben.