Mitternacht – Auch genannt als Geister oder Hexenstunde. Zu dieser Zeit wurde Dylan im Jahre 1991, als Sohn von einem Polizisten und einer Ärztin geboren. Die Mauer war schon 2 Jahre gefallen, dennoch hatten sich die Menschen an die neue Zeit gewöhnen müssen. Für seine Eltern jedoch gab es immer noch alle Hand voll zu tun. Die meiste Zeit wurde er von seiner Nanny großgezogen und dennoch, wurde aus dem jungen Mann etwas. In den Kindergartentagen lernte er schon sprechen und konnte schon sehr früh laufen, schneller als andere Kinder in seinem Alter.
Da er sich schon früh gut verkaufen konnte, sehr viel kommunizierte war es einfach für ihn Freunde zu finden. In der Schule hatte er sehr gute Freunde, wenn nicht viele, dafür aber die Besten. Auch begann er sich schon früh, für Kampfsport zu begeistern und fing an Karate zu machen. Nach seiner Schule, die er so schnell nicht mehr wiedersehen wollte, machte er eine Ausbildung zum Sicherheitsbeamten und begann auch mit Kickboxen. Er wollte auf alles vorbereitet sein, da man nie wusste was einem erwartete. Seine Mutter hatte immer Angst um ihn und wollte ihn nicht im Krankenhaus zusammenflicken müssen, doch von seinem Vater bekam er knallhart mit wie es ist, wenn man auf der Straße zu Hause war und als Polizist für Recht und Ordnung sorgen musste.
Keine Karriere begann damit das Dylan als Türsteher in angesagten Clubs in Vegas arbeitete, und ungebetene Gäste nicht reinlassen durfte. Da er seine Arbeit jedoch sehr gut machte, wurde er irgendwann im laufe der Zeit Bodyguard von Stars und Sternchen, bis hin zum Bürgermeister von Boulder City. Er machte seinen Job so gut, dass der Typ ihn sogar aufgekauft hatte und er ab sofort Vollzeit für diesen Arbeiten sollte. Dylan würde fast alles für seinen Boss tun, dass dieser in Sicherheit ist. Einmal kam es sogar zu einer Schlägerei, in der er ein blaues Auge davon bekommen hatte, ein anderes Mal hatte er schon seine Hand gebrochen bekommen. So ist es nun mal, wenn man für den Bürgermeister arbeitet und vieles mitbekommt und auch in vieles reingezogen wird, um diesen dann aus der Scheiße rauszuholen. Dennoch liebt er seinen Job. Er ist nicht so 0815 und jeder Tag ist anders … spannend …

Jim trat an den steinernen Sims und sein Blick glitt über die Skyline von Las Vegas. Eine leichte Brise kam auf und spielte mit seiner Krawatte. Mit einer Zigarette in seiner Linken und einer Tasse Kaffee in seiner Rechten, begrüßte er den Tag. Langsam schob sich die Sonne in den Vordergrund und verdrängte die letzten Reste der Nacht. In diesen wenigen Minuten gab er sich der Ruhe hin und war im Einklang mit sich selber. Unbewusst drehte sein Daumen den goldenen Ring an seiner linken Hand. Aus unerfindlichen Gründen lief plötzlich sein Leben vor seinem geistigen Auge ab. Was war er nicht alles gewesen. Freund, Student, Waffenbruder, Soldat, Jäger, Geliebter, Verlobter, Polizist, Ehemann…
Waren seine Handlungen immer nachvollziehbar? Nein. Aber er glaubte es aus den richtigen Gründen zu tun. Schon früh stellte er fest, dass sein Gerechtigkeitssinn ausgeprägter war als bei anderen, was ihn immer wieder in die Rolle des Beschützers springen ließ. Dabei war es irrelevant, ob es jemand provoziert hatte, aber wenn er sah, dass die Stärkeren die Schwäche von anderen ausnutzten, versuchte er deeskalierend zu wirken. In der Regel verbal und wenn das nicht half, dann auch nonverbal. Er konnte es partout nicht leiden, wenn unschuldige leiden mussten. Das war auch der Grund weshalb er nachdem College eine Karriere als Polizist anstrebte. Doch kaum hatte er den Abschluss in der Tasche, geschah 9/11 und alles änderte sich. Wütend über die Grausamkeit auf dieser Welt, meldete er sich freiwillig bei den Navy SEAls und legte dort eine beachtliche Laufbahn als Scharfschütze hin. Sein Können war überragend und er hatte mehr als einmal seinen Kameraden aus der Ferne das Leben gerettet.
Zum Missfallen seiner Verlobten Selina. Er hatte sie auf dem College kennengelernt und sich in sie verliebt. Doch als er zum dritten Mal seine Dienstzeit verlängerte, zog sie aus der gemeinsamen Wohnung aus, während er in Afghanistan um sein Leben kämpfte. Seltsamerweise litt er nicht unter der Trennung, denn die große Liebe lernte er später auf dem Schlachtfeld kennen.
Christina war Militärärztin. Ihr taffes, selbstbewusstes und freches Auftreten raubte ihm nicht nur den Atem, sondern auch das Herz. Sie war die Eine, für die man durch Hölle ging. Sie war die Eine, für die man sterben würde und sie war die Eine, die er für immer lieben würde… bis zum Tod.
Und das tat Jim. Es war der dunkelste Tag in seinen Leben als man ihm zum Unfallort brachte.
Sie hatten einen Krieg überlebt, sie waren nach Hause gekommen, sie hatten sich ein kleines Häuschen gekauft, sie hatten geheiratet und das Einzige was zum vollkommenen Glück fehlte war ein Kind. Und dann sollte ein simpler Autounfall ihr Leben beenden? Es war mitten in der Nacht. Es regnete in Strömen. Eines der seltenen Naturphänomene in einer Wüste. Christina war mit einer Freundin essen und fuhr mit dem Auto nach Hause. Sie stoppte wegen einem Unfall auf der Straße. Natürlich hielt sie an. Sie war Ärztin geworden um den Menschen zu helfen. Und dann verlor eine junge Fahrerin die Kontrolle über ihr Auto und erfasste Christina. Eingekeilt zwischen einem Felsen und einer Motorhaube, hielt genau nur das sie am Leben. Lange genug, dass sie sich voneinander verabschieden konnten. Fast wäre er daran zugrunde gegangen, gäbe es nicht eine weitere Konstante in seinem Leben.
Viktor Delauney. Diese seltsame Geschichte zwischen Freund und Feind. Seit Kindertagen kennen sie sich und wie ein roter Faden zieht sich die Geschichte dieser beider Männer durch sein Leben. Es begann mit dem Tag als Jim Viktor zur Hilfe eilte, als dieser das Ziel von Hänseleien wurde. Seither sah er es als seine Pflicht an den kleinen und immer seltsam gekleideten Jungen zu beschützen. Ob es früher in der Schule war oder später auf dem College. Jim war stets für ihn da.
Während seiner Zeit bei den SEALs verloren sie sich aus den Augen und liefen sich viel später erneut über den Weg. Während er Karriere beim LVPD machte, stieg Viktor in der Unterwelt auf. Was im Verlauf immer wieder zu Konflikten führte. Sein einstiger Freund repräsentierte all das, wogegen er kämpfte. Wie kann es eine bessere Welt geben, wenn er diesen Mann immer wieder laufen ließ? Ein innerer Zwiespalt, den er seit Jahren mit sich herumrumtrug. Wo sollte das alles hinführen?
Plötzlich vernahm er seinen Namen und drehte sich um. Ja, es wurde Zeit. Er schnippte den Stummel seiner Zigarette über den Rand des Daches, leerte seinen Kaffee und folgte seinem Kollegen. Denn das Böse schläft nie.

13. März 1988 um genau 14:38 Uhr wurde Melissa Colleen Blackthron als kerngesundes Mädchen geboren. Mit ihren großen braunen Augen sah sie sich nur wenig später um und schien zufrieden mit ihrer Welt zu sein. Im Allgemeinen war sie ein recht entspannter säugling und sie beobachtete viel. Die Welt um sie herum war für sie so als würde sie jedes Mal etwas neues entdecken und so blieb es auch als sie älter wurde. Immer neugierig und wissbegierig, sie hatte zu allem eine Frage, warum ist der Baum grün, warum fliegen die Vögel über den Winter weg und noch einige mehr fragen auf welche kaum jemand eine Antwort wusste oder wo es schwer war zu erklären wie es dazu kam ohne außer acht zu lassen, dass sie noch ein kleines Kind war. Immerhin hatte sie nicht viel von ihrer Kindheit, in welcher sie geborgen und Glücklich aufwuchs und sich schnell zeigte, dass sie eine Kämpferin ist. Denn wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte wollte sie dieses auch um jeden Preis haben und setze alles dafür dran. Doch trotz allem hatte sie nie einen Hund bekommen wie sie es immer wollte. Wobei sie dabei genaue vorstellungen hatte, sie wollte einen großen mit dunklem Fell und treuen Augen haben. Besonders wichtig waren ihr dabei die treuen Augen und nicht die Rasse des Hundes. Immer wieder sagte sie, dass dieses doch egal ist. Der Hund muss nicht schön sein oder einer speziellen Rasse angehören. Wir Menschen sind es doch auch nicht, wir sind auch nicht perfekt. Etwas was sie bereits mit sieben Jahren verstanden hatte und dabei in der Schule stets bestnoten mit nach Hause brachte. Im Grunde war das Leben um sie herum perfekt, bis zu dem einen Tag wo sie früher Schulschluss hatte und wie so oft zu Fuß zur Bushaltestelle ging aber dort nie ankam. Genaugenommen war es im April 2000 wo sie auf der Straße von einer hübschen Frau angesprochen wurde und diese ihr versprach, sie würde von ihrem Vater geschickt worden sein um sie zu ihm zu bringen, damit sie sich einen Hund aussuchen konnte. Auch wenn sie zu diesem Zeitpunkt bereits zwölf Jahre alt war und überdurchschnittlich Intelligenter als die anderen in ihrem Alter so war ein Hund doch schon immer ihr großer Wunsch gewesen und sie folgte er Frau. Was dann genau passierte, daran kann sie sich heute nicht mehr erinnern. Zum einen weil ihre Angst zu groß gewesen ist und ihr Unterbewusstsein zu ihrem eigenen Schutz diese Zeit einfach ausblenden. Auch wenn es ihr nicht schlecht ging in dem erste Jahr wo sie bei ihren Entführern war. Man kümmerte sich um sie, gewährte ihr sogar noch weiterhin unterricht zu bekommen oder zumindest den Stoff durch einen Lehrer beigebracht zu bekommen. Was dieser Lehrer jedoch wirklich mit ihr immer und immer wieder getan hatte verriet sie aus Angst vor diesem niemanden. Er war der erste gewesen welcher sie immer und immer wieder missbraucht hatte und dafür sogar bezahlte. Es ging ihren entführern nie darum, dass sie hier gut wieder raus kam oder jemals ihre Familie wiedersehen würde. Männer fanden gefallen an dem kleinen Mädchen und damit ließ sich Geld verdienen. Im Grunde auch recht einfach, ehe Melissa begann sich mit der Zeit zu wehren. Sie wollte nur noch zurück zu ihrer Familie und hatte gemerkt, dass sie nicht weiter damit kam immer das zu machen was man von ihr verlangte. Man könnte auch sagen, dass ihre Entführer dabei waren das kleine Mädchen erfolgreich zu brechen. Sie begann zu treten und zu beißen und auch der Druck welcher auf ihren Entführern lastete durch die Polizei aber auch dem FBI um sie zu finden wurde immer größer, weswegen man dazu entschied sie mehr oder weniger dauerhaft ruhig zu stellen Heroin sollte dabei die Lösung sein und sie nahmen das erste Mal auf, es wirkte fast so als hätte sie sich selbst den goldenen Schuss gesetzt. Es holte sie so gesehen auch fast aus dem Leben, doch Melissa ist eine Kämpferin und sie wollte nicht aufgeben. Sie war noch nicht bereit dazu einfach aufzugeben. Eine eigenschaft welche man sich zu nutzen machte um sie mit hilfe des Heroin gefügig zu machen und schließlich ganz in die Prostitision zu schieben. Sie wurden an Menschenhändler verkauft.
Drogen wurden bereits im alter von vierzehn Jahren zu etwas was sie nahm um all das zu überstehen. Die Männer die zu ihr kamen und sie für den Sex bezahlten oder einfach nur dafür, dass sie naclt bei ihnen saß. Es war immer unterschiedlich, doch bereits in diesem alter war sie schon völlig abhängig von den Drogen besonders vom Heroin. Zum einen um einfach zu vergessen und zum anderen damit es ihr leichter viel. Sie lebte mit anderen Frauen zusammen, welche alle dem gleichen Gewerbe nachgingen und sich um die Kleine kümmerten. Sie versuchten sie sogar immer mal wieder vor jemanden zu bewahren und sie zu verstecken nur um ihr eigenes Leben dabei in gefahr zu bringen. Doch im alter von sechzehn Jahren Probierte es Melissa das erste mal die Flucht zu ergreifen, weit kam sie nicht und die Prügel welche sie danach einstecken musste machte das ganze nur noch schlimmer. Sie wusste sie war ihren Peinigern völlig unterlegen und würde nicht entkommen, nicht alleine. Doch selbst wenn sie entkommen würde, wo sollte sie hin? Suchte ihre Familie vielleicht noch nach ihr? Sie wusste es nicht und wusste auch so nichts von ihrer Familie. Das was sie wusste war eher welcher Mann nicht treu war und gerne die Gesellschaft von einer Prostituierten suchte. Einer wie sie es selbst war.
Die Zeit und das leben in den Fängen dieser Menschen veränderten und Prägten Melissa neu, sie lernte sich zu wehren wenn es sein musste und das auch zur not mit Gewalt. Kleine Messer wurden zu ihren besten Freunden und sie verloren einen großteil ihrer Fürsorge und ihres großen Herzens. Es war als hätte es dieses nie gegeben, alleine war sie besser dran und noch besser wenn sie das tat was man von ihr verlangte. Denn auch der Ausweg durch den Tod blieb ihr verwehrt, man verdiente mit ihr zu gut und so gingen ihre zwei Versuche sich das Leben zu nehmen nach hinten los. Man brachte sie in ein Krankenhaus oder eher zu einem Arzt welcher sich um sie kümmerte und wenig später wechselte man erneut die Stadt und sie musste woanders für diese Menschen Geld verdienen. Als sie die Hoffnung bereits vor fünf Jahren aufgegeben hatte, kam Ende 2019 ihre Chance zu entkommen und dieses Mal auch erfolgreich. Die nun einunddreißig jährige Frau welche selbst nicht mehr anschaffen gehen musste aber immer noch in diesen gefangen war hatte nun Mädchen unter um welche sie sich kümmer musste und welche unbewusst dafür sorgten, dass der Mensch welcher sie wirklich war wieder in ihr hoch kam. Den Tag andem man die Ring der Menschenhändler zerschlagen hatte würde sie nie vergessen, denn dieses ist auch der Tag ihrer Flucht gewesen. Der Tag an welchem sie soweit weg wie möglich floh. Zum einen um sich etwas zu fangen aber zum anderen brauchte sie auch wieder Drogen und diese musste sie woanders kaufen, sie wusste wie diese Banden funktionierten. So hätte es ihr vielleicht auch klar sein sollen, dass sie nicht von der Polizei für ernst genommen wird als sie versuchte ihnen zu erklären wer sie ist und das man ihre Familie anrufen sollte oder ihr wenigstens sagen sollte wo diese heute leben. Das sie ihrem Bruder bereits so nah wie seit neunzehn Jahren nicht mehr gewesen war, war ihr nicht bewusst gewesen. Sie wusste nicht einmal wie er heute aussah oder ob er sie erkannt hätte so heruntergekommen sie eher ist. Melissa musste dort alleine durch und versuchte es fast zwei Wochen lang die Polizisten dazu zu bewegen ihr zu glauben. Mal war sie klar im Kopf dabei und manchmal war dieser auch völlig benebelt von den Drogan. An solch einem Tag wurde sie schließlich auch festgenommen, in folge dessen drehte sie völlig durch als sie in der Zelle eingesperrt wurde. Angst und Panik stiegen in ihr auf aber auch die Wirkung der Drogen begann nachzulassen und so saß sie achtundvierzig Stunden auf kaltem Entzug und wurde wenig später in ein Krankenhaus gebracht wo man sie als Jane Done führte. Ihr Glück war, dass eine Organisation auf sie aufmerksam wurde, welche sich um Frauen kümmerten welche auf der Straße gelebt hatten oder aus der Prostitision entkommen waren. Genau als diese Stuften sie Melissa ein und holten sie zu sich, wo man ihr bei einem Entzug half und dabei ihr Leben wieder mehr in den Griff zu bekommen. Es half ihr wirklich und sie war diesen Frauen unglaublich dankbar, dass sie ihr halfen und so wagte sie es ein Jahr später, Ende 2020 noch einmal zur Polizei zu gehen. Dieses Mal als die Frau welche vorher völlig untergegangen war unter dem was man ihr angetan hatte. Oder auch besser gesagt als sie selbst. Man glaubte ihr und half ihr sogar insoweit weiter, dass man ihr sagte er sei in Las Vegas aber alles weitere müsste sie dort bei der Polizei erfragen. Nach ihrer Mutter traute sie sich nicht zu fragen, sie wollte ihren Bruder wieder finden und wusste ja nicht das dieser bereits auch nach ihr suchte. In Las Vegas angekommen, war sie schließlich völlig pleite und musste sich einen Job oder dergleichen suchen um wenigstens ein Dach über den Kopf zu haben. Doch einen Job ohne richtigen Schulabschluss zu finden war nicht gerade leicht und so verbrachte sie ihre erste Nacht in Vegas in einem Heim für Obdachlose, ehe sie am nächsten Tag das Foto von ihrem Bruder bei der Polizei vorlegte und dazu ihre Geschichte erklärte und das sie wissen musste wo er war. Gut was bedeutet ihre Geschichte genau genommen war es eher nur das man sie vor fast zwanzig Jahren entführt hatte als zwölfjähriges Mädchen und sie den Entführern vor einem Jahr entkommen konnte und seitdem auf der Suche nach ihrem Bruder ist. Über das was wirklich alles passiert war schweigt sie bis heute und klammert sich eher blind an der Hoffnung ihr Bruder würde ihr Helfen ihr Leben wieder vollständig in den Griff zu bekommen und ein neues beginnen zu können wo sie ihre Vergangenheit zurücklassen kann.

Gawyn Jones wurde am 03 Juni 2003 als erstes und einziges Kind von Paul und XXX Jones geboren. Getauft wurde der kleine Junge auf den wohlklingenden Namen Gawyn Parker Jones. Seine Mutter hatte Parker nie kennen gelernt. Sie verstarb früh an Leukämie. So kennt er sie also nur aus Geschichten und Bildern. Ihr verdankt er auch seinen Namen, seine Mutter schien einen Faible für alte Namen, Traditionen und Legenden zu haben. Gawyn, eine Abwandlung des mittelalterlichen normannisch-französischen Namens „Gawain“, der wiederum auf den walisischen Namen „Gwalchgwyn“ zurückgeht. In der Artus-Sage ist Sir Gawain einer der Ritter der Tafelrunde. Je älter er aber wurde, desto mehr lehnte er den Namen ab und griff lieber auf Parker zurück. Ihm fehlte deutlich die Bindung zu seiner Mutter. Zu seinem Vater hat er eine gute Bindung. Sein Vater, auch wenn er immer viel zu tun hatte, war immer für ihn da. Das fing bereits in jungen Jahren an, als sich sein Vater noch im Studium befand und seine Großeltern auf ihn aufpassten. Der familiäre Zusammenhalt war immer sehr wichtig gewesen.
Der Junge war schon immer aufgeweckt und nur schwer zu bremsen gewesen. Es war also nicht verwunderlich, dass er sich nicht nur mit dem Nachbarsjungen anfreundete, sondern eine Art Symbiose einging. Je älter die beiden Jungen wurden, desto öfter wurden sie zusammen gesehen. Beide gingen im Haus des anderen wie selbstverständlich ein und aus. Die beiden bildeten eine eingeschworene Gemeinschaft. Freunde, wie sie im Buche stehen also.
Dementsprechend normal verlief auch die Schulzeit. Ihre Charaktere entwickelten sich und wiesen immer mehr Gegensätzlichkeiten auf, was der Freundschaft jedoch keinen Abbruch tat. Ganz im Gegenteil. Diese Gegensätzlichkeiten kamen jeweils dem anderen zu gute. Sie ergänzten sich.
Schulisch gesehen war Parker im unteren Mittelfeld anzusehen. Lernen war nichts, was er gerne machte und nicht selten kam es vor, das er seine Hausaufgaben von anderen machen ließ. Als gut aussehender Sportler erfüllte er vollends das vorherrschende Klischee. Er selber gehörte definitiv zu den beliebteren Kids der Schule, welche auch den Ton angaben.
Die jüngsten Ereignisse warfen jedoch einen Schatten auf die Beziehung der beiden Freunde. Aus einer dummen Idee heraus, wollten sich die beiden Zigaretten aus einem Laden besorgen. Auf die englische Art natürlich. Es ging gehörig schief und die beiden wurden erwischt. Schlimmer aber als das war es jedoch, für Parker, zu sehen wie sich sein bester Freund davon machte. Es folgte eine Anzeige und ein Hausverbot für den Jungen. Parker war wütend auf Jo. Er fühlte sich verraten und verletzt. Er konnte es nicht in Worte fassen. Und das tat er auch nicht im Geringsten. Weder der Polizei, noch seinem Vater gegenüber ließ er ein Wort von Jo fallen.
Parker konnte die Enttäuschung im Blick seines Vaters erkennen. Selbst wenn er so tat, als würde es ihn nicht interessieren, was sein Vater dachte, war dem nicht so. In der Hinsicht war er ganz Teenager. Er tat es als Lappalie ab. Sein Vater hingegen nahm die Sache ernster und schaute weiter. Eine Vorstrafe würde den Jungen lebenslang begleiten. Es folgten Predigten und Diskussionen. Und letztendlich verlor Parker das Privileg auf sein eigenes Auto. Spannungen waren vorprogrammiert. Sein Vater, der bisher umgänglich und locker mit Regeln war, setzte diese nun durch. So hatte sich der Junge in den ersten Wochen regelmäßig nach der Schule zu melden. Keine Partys oder ausgehen und dergleichen. Das volle Programm. Mittlerweile entspannte sich die Situation wieder. Parker sah durchaus ein, das er Scheiße gebaut hatte. Er war auch nie jemand gewesen, der arg über die Stränge schlug. Tatsächlich konnte sich sein Vater auf ihn verlassen, so dachte dieser jedenfalls bisher.