Das Leben schreibt die schönsten Geschichten, so sagt man. Doch wenn man genauer hinhört, sind es nicht nur die Schönsten, sondern auch die Tragischsten. Alles hat seine gute oder schlechte Seite. Einen Schatten und ein Licht. Nach dem Regen kommt Sonnenschein und wenn man Glück hat, erscheint sogar ein Regenbogen. Ob es nun ein von Gott beschertes Glück ist oder man einfach Pech hat. Das Schicksal einem ein Schnippchen schlägt oder man einfach selbst die Zügel in die Hand nehmen sollte. Fakt ist, das vieles im Leben passiert, womit man nie gerechnet hätte, aber man das Beste daraus machen sollte, egal wie mies die Lage auch sein sollte. Etwas, dass Kate - die eigentlich als Kathrine Brown zur Welt gekommen war - in ihrem Leben leben gelernt hat. Sie wuchs als fröhliches Kind einer großen Familie in Seattle auf. Der Vater war Taxifahrer, die Mutter Hausfrau, obwohl sie eine Ausbildung zur Floristin gemacht hatte. Auch wenn der Vater nicht viel Geld mit den Fahrten verdiente, so reichte es am Ende doch gerade so aus, um alle über die Runden zu bringen. Die kleine Kathrine machte das Glück jedoch komplett für ihre Familie. Alle hielten zusammen und halfen sich untereinander wo immer es auch ging. So war es nicht verwunderlich, dass das kleine blond gelockte Mädchen glücklich, zufrieden und wohlbehütet aufwuchs.
Ihre Kindheit verging wie im Flug und die Schule meisterte sie mit Eifer, zur Freude ihrer Familie. Als es darum ging, was sie werden wollte, stand eines schon sehr lange bei ihr fest. Sie wollte Ärztin werden, egal in welcher Fachrichtung. So begann sie nach der Schule mit dem Studium, durchlief die Assistenzarztausbildung im Krankenhaus und schlug dann in Richtung Gerichtsmedizin ein. Eine Entscheidung, die ihr später zum Verhängnis werden sollte. Dabei würde man meinen, die Toten können einem nichts anhaben. Doch waren es nicht die Toten, die ihr Sorge bereiten sollten, sondern deren Mörder. Täter, die aus Absicht töteten oder auch unabsichtlich und es dann zu vertuschen versuchten. Was sie zum Teil dabei zu sehen bekam, will man sich nicht vorstellen. Sie löste in Zusammenarbeit mit Forensikern, Polizei und anderen Institutionen so einige Fälle. Nichts ahnend, dass ihr einer dieser Fälle, fast das Leben kosten sollte.
Es war an einem ruhigen Samstag Morgen, als sie wie durch Zufall auf ihren neuen Nachbarn aufmerksam wurde. Sebastian - ein fast zwei Meter großer Hüne, mit langen, zotteligen Haaren. Auf den ersten Blick ein schauriger Typ, hätte er nicht ein solch bezauberndes Lächeln an den Tag gelegt. Kathrine hatte die Blumen in ihrem Garten zurecht gestutzt und war etwas abelenkt gewesen, da schnitt sie sich unbedacht in den Finger und er war sofort zur Stelle. Er stellte sich ihr vor, half ihr ihre Wunde zu säubern und zu verbinden, obwohl sie das eigentlich auch selbst hinbekommen hätte. Doch dann lud sie ihn auf einen Kaffee zu sich ein und so kam eines zum anderen. Man freundete sich an, immerhin war man Nachbarn. Doch wenn Kathrine ehrlich zu sich war, spürte sie, dass irgendwas mit ihm nicht stimmte. Sie hatte schon zu viele Leichen auf dem Tisch gehabt und Morde gelöst, zudem eine verdammt gute Menschenkenntnis inzwischen entwickelt, dass bei ihr irgendwann die Alarmglocken schellten.
Dass sie damit nicht im Unrecht liegen sollte, stellte sich heraus, als es so weit sein sollte. Sie sollte sterben, für etwas, dass sie dran war aufzudecken, aber der Schuldige seine Strippen zog, um nicht angeklagtt werden zu können. Sebastian war ein Auftragskiller und hatte sich nur deshalb mit ihr angefreundet, um sie zur Strecke zu bringen. Aber dass die Beiden sich dann doch unerwartet so gut verstehen würden, damit hatte niemand gerechnet. Am allerwenigsten wohl er selbst, denn er sagte ihr alles und um aus der Nummer wieder raus zu kommen, mussten sie beide sterben. Leichter gesagt, als getan, könnte man sagen. So kam es, dass Kathrine, die zu der Zeit zu einer Leichenhalle Zugang hatte, zwei Leichen mit ihm stahl, die ihnen in Größe und Statur einigermaßen ähnlich sahen. Diese nutzten sie dann, um ihrer beider Tod vorzutäuschen, indem sie angeblich in einem Feuer starben.
Danach türmten sie nach Las Vegas, wo sie zusammen eine Wohnung bezogen und ein neues Leben begannen. Kathrine nannte sich von nunan Kate Webber und begann als Floristin in einem kleinen Blumenladen neben einer der zahlreichen Kapellen, die für Vegas weitaus bekannt sind. Hin und wieder organisiert sie sogar kleinere Hochzeiten, nichts Großes, um nicht doch irgendwann in die Öffentlichkeit zu geraten und entdeckt zu werden. Sie fühlt sich wohl bei Bash, er ist ihr bester Freund geworden und dass sie scheinbar so einige für seine Partnerin halten, findet sie irgendwie süß.

Michelangelo wurde in Dallas geboren.
Seinen Namen verdankt er seinen Künstlereltern, die es offensichtlich nicht mit modernen Namen hatten, sondern ihrem Kind einen deutlichen Stempel von vornherein aufdrückten. Nun, was sollte Michelangelo im jungen Alter auch dazu sagen, erst später wollte er nur noch Mike genannt werden, wobei seine Eltern natürlich auf seinen vollen Namen bestanden.
Wie bereits erwähnt, Michelangelos Eltern sind Künstler außerdem Besitzer einer erfolgreichen und bekannten Galerie in Dallas.
Es war also kein Wunder, dass es dem jüngsten Spross an nichts fehlte und jeder erdenkliche Wunsch dem jungen Baker erfüllt wurde.
Schon früh merkten seine Eltern das auch in Michelangelo ein außergewöhnliches Talent schlummerte und dieses wurde selbstverständlich bereits im Alter von 5 Jahren gefördert.
Er war anders als andere Kinder in seinem Alter, das Zeichnen/Malen wurde ihm quasi in die Wiege gelegt.
Die Bakers waren schon immer eng mit der Familie Delauney befreundet und man profitierte jeweils vom Ansehen des Anderen, und so kam es dass die Delauney sogar Paten wurden. Man besuchte sich gegenseitig, aber dies war vorerst nicht sonderlich spannend für Mike, da er keinen gleichaltrigen Freund bei den Delauneys hatte.
Im Laufe der Zeit merkte der junge Mike jedoch, dass ihn die gewöhnlichen Zeichnungen und Malereien langweilten und er entwickelte die Gabe Gebäude und deren Pläne zeichnen zu können, rein durch das einmalige sehen des Gebäudes.
Er zeichnete Grundrisse und entdeckte dabei doppelte Wände oder versteckte Gänge...
Im Alter von 7 hatte sein Onkel ein altes Südstaatenhaus gekauft und wollte es Kernsanieren, Mike lief alle Räume ab und entdeckte bei seinen Zeichnungen doppelte Wände.
Die Neugier war groß und er erzählte seinem Patenonkel Viktor Delauney, bei einem seiner Besuche davon und irgendwie hatte er es geschafft den wesentlich Älteren zu überzeugen mit ihm nachzuschauen.
Und tatsächlich…zusammen mit Viktor entdeckte er einen versteckten Tresor. Eine Sensation, denn dieser war tatsächlich aus dem amerikanischen Bürgerkrieg und herbergte ein kleines Vermögen.
Dieses Ereignis weckte natürlich eine Leidenschaft für die Schatzsuche, ganz zum Unwillen seiner Eltern, die ihn lieber als talentierten Künstler sehen wollten.
Als seine Eltern nun plötzlich entschieden für einige Jahre nach Europa zu wollen um hier diverse Galerien zu besuchen und zu eröffnen weigerte sich der 14- jährige und suchte nach einem Ausweg.
Und dieser Ausweg war sein Patenonkel er würde ihn doch sicher aufnehmen!
Also schrieb er seinen Eltern einen langen Brief, erklärte seine Gründe, dass er nicht mach Europa will, lieber weiter auf eine amerikanische Privatschule gehen will und außerdem sollten seine Eltern doch wissen dass er panische Angst vorm Fliegen hatte. Ein Langstreckenflug wäre absolut unzumutbar.
So der Plan, den er nun umzusetzen galt.
Mike packte seinen Koffer, setzte sich in einen Fernbus und anschließend ein Taxi und fuhr zu Viktor, vor dessen Tür er völlig unangekündigt stand.

Geboren auf der Couch des Angestelltenbereichs des „Diamond Club“ im Norden der Spieler Metropole hatte Allison Daisy Layton einen recht ungewöhnlichen Start ins Leben.
Im Allgemeinen war ihre Kindheit alles andere als Gewöhnlich, wie auch wenn man als sechstes Kind einer “House Mom“ und Ex-Stripperin und eines Sicherheitsmannes, in der Stadt der Sünde geboren wurde?!
Bereits als Kind verbrachte Alli, illegaler weise, nachmittags sehr viel Zeit hinter den Kulissen des Erwachsenen Clubs und blieb dort meistens bis ihr Vater oder einer ihrer älteren Geschwister sie in den frühen Abendstunden, bevor der rege Kundenbetrieb begann, abholte. Ihre Mutter arbeitete meist an den Nachmittagen und Nachts, während ihr Vater im Wechseldienst war, entsprechend kam es auch schon mal vor das beide die Nächte über nicht Zuhause waren und Allison und auch einige ihre Geschwister bei ‚Tante Cherry‘, einer Nachbarin der Layton Familie schlief. Während andere Kinder ihre Hausaufgaben Zuhause am Schreibtisch machten, machte sie ihre am Couchtisch der Umkleide, zwischen High Heels und Unterwäsche, zusammen mit dem Club Besitzer, oder irgendjemand anderem vom Personal. Alleine war sie nie und es gab immer jemanden der ein Auge auf sie hatte während ihre Mutter durch den Club lief und versuchte sich um alles und jeden zu kümmern.
Viel Geld hatte die Familie nie aber es reichte stets für ein Dach über dem Kopf und Essen auf dem Tisch. Große Sprünge waren allerdings nie drin aber was man nicht kannte, störte einen bekanntlich auch nicht. In der Schule sprach sich schnell herum das ihre Eltern nicht wie andere Eltern waren und ihr Umfeld ein anderes war als das der anderen Kinder. Manche Eltern verboten ihrem Nachwuchs drauf hin den Kontakt zu dem jüngsten Spross und versuchten zu unterbinden das ihr Kind mit solch einem Umfeld in Berührung kamen und so verbrachte sie die meiste Zeit im Kreise ihrer älteren Geschwister und deren Freunde.
Das änderte sich auch mit zunehmendem Alter nicht, zwar war die fast immer die jüngste der Runde wurde aber stets mit offenen Armen aufgenommen und immer Willkommen. Keiner der Älteren störte sich an ihrer Anwesenheit und man behandelte sie stets ebenbürtig – zumindest so lange bis es ums Party machen ging, dann blieb sie meist Zuhause auf der Couch oder aber versuchte immer mal wieder ihr Glück durch Hintertüren und unaufmerksame Türsteher doch in die Clubs zu gelangen.
Ein paar mal gelang es ihr, ein paar mal nicht. Einmal griff man sie an der Bar auf beim Versuch jemandem seinen Drink zu klauen, ein anderes mal war der Türsteher schlau genug und erkannte das auf dem Ausweis, den sie ihrer Schwester geklaut hatte, nicht sie zu sehen war und wieder ein anderes mal ging alles gut und sie verbrachte ein paar unterhaltsame Stunden auf den Tanzflächen der Clubs.
Doch all ihr Glück und ihre unentdeckten Ausflüge sollte ein jähes Ende nehmen. Jung und Naiv wie sie war, ließ sie sich während einer ihrer Ausflüge von einem Bekannten, eines Freundes ihres Bruders auf einen Drink einladen. Aus einem Drink wurden zwei, aus zweien würden drei und schließlich bemerkte sie nicht das abgesehen von Alkohol noch andere Dinge in ihren Körper gerieten. Allison wurde zunehmend schwummerig , versuchte sich auf den Beinen zu halten aber irgendwann hielt sie es nicht mehr aus. Auf wackeligen Beinen und völlig benebeltem Hirn ließ sie sich von dem scheinheiligen Mistkerl an die frische Luft helfen. Dorthin wo es etwas ruhiger war und sie in Ruhe wieder zu sich kommen sollte.
Am Arsch! Kaum da er glaubte das ihn niemand mehr sehen konnte versuchte er Allison zu überwältigen und sich ihr aufzudrängen. Zwang die zierliche junge Frau in die Schatten zurück & presste ihr seine grobe Pranke auf den Mund, damit sie ja keine Aufmerksamkeit erregen konnte. Panik keimte in ihr auf. Angst und Verzweiflung ergriffen die Oberhand und klärten ihr Nebel Hirn für den Bruchteil eines Augenblickes auf. Sie begann sich mit allen Kräften, die sie irgendwie mobilisieren konnte, zu wehren. Zappelt, schlug nach ihm und landete ein paar beachtliche Treffer – musste aber mindestens genau so viele auch wieder einstecken, denn von einem Mädchen geschlagen werden dass konnte er nicht auf sich sitzen lassen.
Das nächste an das sich Allison erinnert war grelles Licht, der Geruch von Desinfektionsmittel und ziemliche Schmerzen. Ihr ganzer Körper schien nur noch aus Schmerzen zu bestehen und sie fühlte sich wie ausgekotzt. An jenem Abend flogen ihre heimlichen und illegalen Clubbesuche auf, sie kassierte den größten Anschiss von ihren Eltern seit es Anschisse gab und kam gerade so um rechtliche Konsequenzen herum.
Bei so viel negativem hatte der Abend, rückblickenden aber auch etwas positives. An jenem Abend lernte sie noch den Mann kennen, der ihr als einziger zur Hilfe gekommen war und ihren Leben bald eine vollkommen neue Richtung geben sollte.

Habt ihr euch je mit dem Klang der Stille befasst? Nein? Mir ging es viele Jahre ganz genauso, bis meine Eltern - ein irisch stämmigere Naturwissenschaftler und eine Peruanerin - ein gehörloses Kind bekamen. Ich war damals gerade einmal sechs Jahre alt, als meine Schwester Deethra zur Welt kam. Auch wenn ich es liebte Einzelkind zu sein, so war ich ab diesem Moment mit ganzem Herzen der große Bruder. Als feststand, dass Deet - wie sie alle nannten - niemals hören würde, verstand ich noch nicht die Tragweite, was es für sie und uns als Familie bedeuten würde. Daher lernte ich schon früh die Gebärdensprache und es wurde immer mehr zu einer Normalität in unserer Familie. Deet wuchs somit wie ein fast normales Kind auf und benahm sich auch so. Sie war ein Wildfang und wir hatten alle Mühe sie im Zaum zu halten. Als Vater mit ihr auf Expedition ging, blieb ich allerdings bei unserer Mutter. Ich wollte die Schule nicht vernachlässigen, um später meinen Traum zu verwirklichen, Arzt zu werden. Ich wollte Menschen helfen, Menschen wie meiner Schwester, die mit einem Handicap geboren wurden. Deet lernte damit zu leben, doch gab es noch viele andere Kinder in ihrem Umkreis, die nicht so viel Glück hatten. Entstellungen in Gesicht oder am Körper waren keine Seltenheiten und das nicht nur hier, sondern auf der ganzen Welt. Diese Tatsache legte den Grundstein für meinen späteren Werdegang.
Meinem Vater und seinen besonderen Verbindungen, hatte ich letztlich zu verdanken, dass ich nach der Schule nach Amerika kam, um dort ein Medizinstudium zu beginnen. Ich fing als Assistenzarzt im Sunrise Hospital in Las Vegas an und war dort letztlich auch geblieben. Vegas war es auch, wo ich meine Schwester nach langer Zeit wiedersah. Denn auch sie begann ein Studium hier, was mich sehr freute. Wir hatten immer ein gutes Verhältnis zueinander, das sich bis heute nicht geändert hat. Für Deet würde ich durchs Feuer gehen und es sollte sich jeder davor in Acht nehmen, ihr Leid zuzufügen.
Inzwischen bin ich leitender Oberarzt der plastischen Chirurgie im Sunrise und liebe meinen Job. Er ist verdammt vielseitig und ihr glaubt nicht, was man oft alles zu sehen bekommt. Was Tumore oder auch nur eine Laune der Natur alles anrichten können, um einen Menschen zu entstellen und ihm einen großen Teil seiner Würde zu nehmen. Umso schöner ist es, die Freude derer oder ihrer Angehöriger zu sehen, wenn man seinen Job gut gemacht und ihnen ein Stück Lebensqualität zurück gegeben hat.

Vor 41 Jahren ging der Traum des mittlerweile schon etwas verzweifelten Paares in Erfüllung und sie bekamen tatsächlich ihr erstes Kind - einen Sohn: Darius. Anton Malone hatte die Hoffnung beinahe aufgegeben, dass er noch einen Erben für sein Geschäft bekommen würde, denn nur ungern hätte er das Familienunternehmen in fremde Hände gegeben und zu seinem Glück sollte es nicht so kommen. In seinem Sohn Darius sah er die Zukunft seiner Firma gesichert. Dass dies aber noch auf der Kippe stehen sollte, ahnte er nicht. Ein paar Jahre nach ihrem Sohn bekam Marie Malone ungeplant ein zweites Kind: Darius Bruder/Schwester XXX. Darius verliebte sich sofort in das kleine Bündel. Sein Herz wurde im Sturm erobert und trotz aller Geschehnisse sollte sich das Verhältnis der Geschwister zueinander auch nie ändern. Auch heute noch lieben sich die Beiden und verbringen so oft Zeit miteinander wie möglich.
Der Vorsitzende eines Pharmaunternehmens mit Hauptsitz in Australien, aber auch einigen Standorten in Asien, wollte nichts anbrennen lassen und trimmte Darius schon frph darauf ins Unternehmen einzusteigen. Dieser aber fand die Idee zu Beginn alles andere als berauschend. Die vielen Regeln gefielen dem aufgeweckten Jungen nicht, der sich schon immer für die Malerei und das Zeichnen interessierte. Er liebte es in seinem Zimmer zu sitzen und sich in seinen Bildern zu verlieren. In dieser Hinsicht hatte sich seine Mutter Marie gegenüber ihrem Mann durchgesetzt und diesen dazu überreden können, ihn einen Zeichenkurs besuchen zu lassen. Allerdings blieb es bei dieser einen Freiheit, denn der restliche Alltag des Jungen war doch sehr streng geregelt. Freunde konnte er nur während der Schulzeit sehen oder wenn sein Vater wieder einmal auf Geschäftsreise quer durch die Welt war. Sonst zählten nur gute Noten und das vom ersten Schultag an und das Ziel für die Zukunft war klar: Darius sollte in die Fußstapfen seines Vaters treten.
Die Erwartungen seines Vaters konnte der erste Sohn der Familie auch zu Beginn erfüllen. Der Junge schrieb die guten Noten, die von ihm erwartet wurden und stellte sich auch in anderen Hinsichten als ziemlich clever heraus. Einziges Problem in den Augen seines Vaters: Das Zeichnen und Malen bekam Darius nie wirklich aus dem Kopf. Mit 12 Jahren begann er sogar eigene Bilder zu malen. Still und heimlich meldete er sich auch beim Kunstprogramm seiner Schule an. Nur seiner Mutter berichtete er davon, denn irgendjemandem musste Darius sich einfach anvertrauen, denn er war stolz darauf, dass er so viel positives Feedback für sein künstlerisches Talent bekam. Marie war es auch, die ihn dazu ermunterte seiner Leidenschaft weiter nachzugehen. Was Darius' Mutter nämlich nicht wusste: Ihr Mann hatte ein dunkles Geheimnis. Malone Pharmaceuticals verdiente sein Geld nicht nur mit der Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von Medikamenten, sondern zu einem Großteil auch mit Geldwäsche und Verschiffung von diversen illegalen Substanzen, welche in den Medikamentenlieferungen natürlich leicht zu verschleiern waren. Davon wusste Marie allerdings nichts und so wünschte sie sich für ihren Sohn nur eines: Dass er seinen Weg gehen und glücklich werden konnte. Das aber würde nicht so kommen. Auch wenn man es nicht vermuten würde, so entwickelte Darius im Laufe der Jahre unter den Drangsalierungen seines Vaters einen gewissen Ehrgeiz und auch ein großes Pflichtbewusstsein. Es wurde beinahe zu einem ZWang sich selbst zu verwirklichen und gleichzeitig seinem Vater gefallen zu wollen. Das sorgte immer wieder für Streitigkeiten. Den wohl größten Streit aber hatten Vater und Sohn als Darius zum ersten Mal ein Bild von sich veröffentlichte. So laut wie an diesem Tag hatte Anton Malone seinen Sohn noch nie angebrüllt.
"Was ist eigentlich los mit dir Darius? Du sollst die Firma übernehmen und dich nicht von irgendwelchen Kritzeleien ablenken lassen, die dich nicht weiter bringen!", hatte sein Vater ihm an den Kopf geworfen.
"Ich kann machen, was ich will und wer hat überhaupt gesagt, dass ich deine blöde Firma übernehmen will?!"
Dieser Streit eskalierte beinahe in Sekunden und nach einigen weiteren lautstarken Ausrufen hallte ein Knall durch das große Büro als Anton seinem Sohn eine ordentliche Ohrfeige verpasste. Darius konnte es nicht glauben. Das hätte er von seinem Vater nicht erwartet und nun wurde aus einem einfachen verbalen Streit eine handfeste Prügelei. Nur zweier Hausangestellter war es zu verdanken, dass die Streithähne voneinander getrennt werden konnten - Marie hatte sie in ihrer Panik um Hilfe gebeten, denn die beiden liebsten Männer so zu sehen brach ihr das Herz. Eine Stunde später saßen Mutter und Sohn in der Küche und Marie versorgte die Spuren, die die Fäuste seines Vaters in Darius' Gesicht hinterlassen hatten. Noch heute hat der gebürtige Australier die Worte seiner Mutter im Kopf: "Du hättest das nicht tun dürfen..." Aber warum? Was war so falsch daran, dass er sein eigenes Leben führen wollte. Er hatte ja nie gesagt, dass er seinen Vater nicht stolz machen wollte oder nicht in die Firme eintreten wollte. Darius wollte dabei nur er selbst bleiben. Von den illegalen Machenschaften seines Vaters wusste Darius zu diesem Zeitpunkt noch gar nichts. Der 18-Jährige ging immer noch davon aus, dass sein Vater mit Medikamenten arbeitete und sonst nichts.
Einige Tage sprachen Vater und Sohn nicht miteinander bis Darius es doch nicht mehr aushielt. So sollte es nicht zwischen ihnen sein. In einem langen Gespräch vertrugen sich die beiden Australier wieder. Sie konnten tatsächlich einen Kompromiss finden. Darius versprach seinem Vater sich den familiären Pflichten und auch den Verantwortungen und Aufgaben innerhalb der Firma stellen, wenn er dennoch bis er den offiziellen Geschäftsführerposten übernehmen sollte, seiner eigenen Leidenschaft nachgehen konnte. Zähneknirschend gab Anton Malone schließlich nach. Hauptsache war, dass Darius die Firma später übernehmen und weiterführen würde. Das bedeutete mehr Freiheiten für den jungen Mann und diese nutzte er auch aus. Er malte und zeichnete weiter und veröffentlichte sogar einige seiner Werke.
Ein paar Jahre nach dem großen Krach verriet Anton seinem Sohn auch das lange gehütete Geheimnis und weihte ihn in die illegalen Geschäfte ein. Anfangs schockierte dieses Geständnis den jungen Mann und er wusste nicht, was er davon halten sollte, doch Anton gab nicht auf und führte ihn langsam an all die Dinge heran. Mittlerweile hatten sich die Geschäftszweige auch noch etwas erweitert und es gab Standorte in den Vereinigten Staaten und damit einher ging auch der Drogenhandel.
Darius entschied sich schließlich mit 25 für einen Umzug nach Las Vegas. Zwar befand sich der große Standort von Malone Pharmaceuticals im etwa vier Stunden entfernten Los Angeles, doch eine kleine Vertriebsstelle siedelte sein Vater auch in Las Vegas an und irgendetwas zog Darius dort hin. Vielleicht faszinierte ihn das flimmernde Nachtleben? Darius wusste es nicht genau und doch lebte er sich sofort dort ein. Er kaufte sich ein großes Penthouse und genoss den Luxus, der mit seinem vorhandenen Vermögen einher ging oder eher was er sich damit alles erkaufen konnte. Sowohl die legale als auch die illegale Seite von Malone Pharmaceuticals betreibt Darius weiterhin mit großem Ehrgeiz. Was wohl viele dabei aber überraschen würde ist, dass er sich die Leidenschaft für das Malen und Zeichnen auch bis heute erhalten hat. Wenn er Zeit für sich braucht, dann verbringt er gerne auch mal Stunden in seinem Atelier in seinem Penthouse.
Auf Fremde könnte Darius durchaus arrogant wirken, doch er genießt sein Leben einfach und ja auch das dazugehörige Geld. Es gibt kaum etwas, was er sich mit seinem Geld nicht kaufen könnte und das zeigt er auch gerne. Nur wenige Menschen lässt er hinter die Fassade blicken, doch wenn sie sich sein Vertrauen und seinen Respekt erst einmal erarbeitet haben, dann haben sie einen loyalen Freund, der auch über Leichen gehen würde. Was man vielleicht nicht vermuten würde: Auch wenn er unter Anderem mit Drogen sein Geld verdient, so verabscheut er sie selbst doch und hat noch nie welche genommen.