Liv Graham kam am 04.05.1996 zur Welt und war das, was man wohl als den klassischen Unfall bezeichnen kann. Denn eigentlich wollten ihre Eltern gar keine Kinder mehr. Immerhin gab es schon eine Tochter und der Stammhalter, auf den vor allem der Vater mächtig stolz war, war ebenfalls schon geboren. Wieso also weiter Geld für ein drittes Kind ausgeben? So war es zumindest gedacht, so wirklich funktioniert hatte der Plan – ganz offensichtlich – jedoch nicht. Was neben ihren Eltern wohl auch der Verdienst von Antonio Banderas war. Nein, nicht das was ihr jetzt denkt. Er war NICHT anwesend, naja zumindest nicht körperlich. Es lag wohl eher an seinem Film ‚Desperado‘ der 1995 in den Kinos lief. Der hatte bei ihrer Mutter wohl ein wenig zu sehr für Stimmung gesorgt – so sehr, dass man auch schon mal auf das Thema Verhütung vergessen konnte. Und so kam es, wie es eben kommen musste. Trotz der genau geschmiedeten Zukunftspläne der vierköpfigen Familie, stand da plötzlich Kind Nummer drei an. Zumindest in einem Punkt waren sich die Eltern treu geblieben, auch die zweite Tochter hatte ihren Namen einer Berühmtheit zu verdanken – Liv Tyler war damals zwar noch nicht DIE Schauspielerin, die sie heute ist, aber hatte mit ihrem ersten Film ‚Stummer Schrei‘ bei ihrer Mom genug Eindruck hinterlassen, um ihre Tochter nach der Schauspielerin zu benennen.
Ungewollt oder ungeliebt hatte sich Liv trotz der ungeplanten Schwangerschaft nie gefühlt. Auch, wenn ihr Vater doch immer wieder durchblicken ließ, dass sie nicht sein absolutes Wunschkind war. Nicht, weil er böse oder besonders unfair zu ihr war. Nein, er beachtete schlicht und ergreifen kaum bis gar nicht. Ein Los, das sie mit ihrer Schwester Sharon teilte, zu der sie trotz des Altersunterschiedes bis heute ein sehr enges Verhältnis hat. Der Liebling der Familie war Bruce – der Stammhalter – der perfekte Vorzeigesohn und dennoch hatte Liv auch zu ihm immer ein ganz gutes Verhältnis. Vielleicht, weil er auf sie aufpasste, wie Sharon damals auf ihn aufgepasst hatte. Naja zumindest fast genauso. Denn Liv kann sich nicht erinnern, dass Bruce jemals jemanden die Nase gebrochen hatte. Auch zu ihrer Mutter hatte Liv immer ein gutes Verhältnis. Diese gab ihr auch niemals das Gefühl nicht gut genug zu sein. Denn nach dem ersten Schock hatte sich ihre Mutter sehr wohl über ein weiteres Kind gefreut.
Doch wie es im Leben nun mal so ist, will man immer das haben, was man nicht haben kann. In Livs Fall war das die Aufmerksamkeit und die Anerkennung ihres Vaters. Deshalb legte sie sich immer ganz besonders in Zeug, hatte ihre Nase die meiste Zeit in irgendwelchen Lehrbüchern und brachte nur die besten Noten nach Hause. Ihrem Vater war das jedoch meist nur ein Schulterzucken wert. Da konnten selbst die kleinen Geschenke von Mama und den Geschwistern Livs Laune nicht mehr heben. Nichts war perfekt genug und Liv setzte sich selbst so unter Druck immer besser zu werden, dass sie auch so gut wie alles probierte um ihre Leistungen noch zu steigern.
Am Schulhof gab es Typen, die Pillen vertickten die einem zum Beispiel länger lernen ließen. Damals ahnte sie noch nicht, in welchen Teufelskreis sie da geraten würde. Sie war der Meinung, dass es schon nicht schaden würde, wenn sie ab und an eine dieser Pillen einwarf.
Doch selbst als ihre ohnehin schon perfekten Noten noch ein kleines Ticken besser wurden, war es ihrem Vater nicht einmal ein Wimpernzucken wert. Eine Tatsache, die Liv mehr wachrüttelte, als es jede Dokumentation über Drogen hätte tun können. Niemand war es wert sich für ihn kaputt zu machen. Ihr Vater würde sie auch nicht mehr lieben, wenn sie sich vorzeitig unter die Erde brachte. Diese Erkenntnis sorgte dafür, dass Liv von den Pillen Abstand gewann und generell einen Gang zurückschaltete. Zumindest was den Leistungsdruck anging. Sie erlaubte es sich mal einen Abend lang nicht zu lernen, erlaubte es sich Spaß auf der ein oder anderen Party zu haben und bemerkte, dass sie anscheinend ein bezauberndes Lächeln hatte (wenn man den Jungs Glauben schenken durfte). In manchen Punkten war sie ihrer großen Schwester also gar nicht mal so unähnlich und bis heute ist diese auch noch ihre 1. Adresse, wenn es um Männerprobleme geht.
So ganz konnte sie ihre alten Gewohnheiten dennoch nicht ablegen. In der Schule gehörte sie immer noch zu den Jahrgangsbesten und ihr wurde eine glorreiche Zukunft vorausgesagt. Mit ihren Talenten und ihren Noten hatte sie gute Chancen einen Platz an den beliebtesten Unis zu ergattern und Liv wusste schon als Teenager ganz genau was sie später mal werden wollte.
Sie hatte schon immer eine große Liebe für Mode, war geschickt im Umgang mit der Nähmaschine und hatte ein Auge für Farben und Design. Sehr zum Verdruss ihres Vaters hatte sich die damals 13-jährige Liv also fest in den Kopf gesetzt, dass sie Modedesignerin werden wollte. Die einzige Alternative, die sie ihrem Vater damals bieten konnte, war Sängerin zu werden. Denn das war und ist die zweite große Leidenschaft der Dunkelhaarige.
Stur, ehrgeizig und zielstrebig wie Liv war, konnte auch nichts und niemand sie von dieser Idee abbringen und eines Tages war es soweit. Sie hielt doch tatsächlich einen Brief der
Parsons, The New School for Design in der Hand, in dem stand, dass man sich auf sie freute. Es würde also nach New York für sie gehen. In eine der Top Schulen der Welt. Sie hatte es geschafft und selbst das ‚Geldverschwendung‘ ihres Vaters konnte ihr die Freude darüber nicht verderben.
Mittlerweile hat Liv ihr Studium erfolgreich abgeschlossen und sogar für das Singen findet die junge Frau noch regelmäßig Zeit. Nur eine Sache hat einen dunklen Schatten auf ihr Leben geworfen: die Fehlgeburt ihrer Schwester. Liv hatte sich schon gefreut Tante zu werden und sie weiß, dass sich Sharon insgeheim auch auf das Kind gefreut hatte. Umso mehr traf sie die Nachricht, als sie von dem Drama erfahren hatte. Am liebsten hätte sie sofort alles stehen und liegen gelassen, wäre zu ihrer Schwester gefahren, hätte sie in den Arm genommen und sie nie wieder losgelassen. Aber damals war sie dem Ende des Studiums immer näher gerückt und hatte selbst alles Hände voll zu tun gehabt.
New York war großartig, sie liebte den Big Apple und das bunte Treiben, doch sie vermisste ihre Familie schrecklich. Ja, sogar ihr Vater ging ihr irgendwie ab. Nach Sharons Fehlgeburt vermisste Liv sie noch viel mehr und so packte sie nach dem Studium erneut ihre Koffer und zog nach Vegas um Zurzeit arbeitet Liv als Sängerin in einem Club, designend nebenbei für mal kleinere und größere Auftragsgeber und findet es schön wieder Zuhause zu sein.

Kylie Salina Pierce wurde am 23.12.1995 in Las Vegas geboren. Das kleine Mädchen war das dritte Kind der Familie und dazu das erste Mädchen. Andrea und James freuten sich sehr über das kleine Mädchen, wie auch ihre Brüder Lucien und Devin. Die Familie hatte nicht gerade wenig Geld doch war das auch nicht das wichtigste. Die Kinder wurden sehr liebevoll erzogen, gerade von ihrer Mutter. Ihr Vater James war ein angesagter Anwalt und deshalb auch sehr oft in seiner Kanzlei oder unterwegs. Für die Familie gehörte das jedoch einfach dazu und war auch völlig normal.
Als Kylie gerade vier Jahre alt war bekam sie tatsächlich noch eine kleine Schwester. Sie freute sich wirklich sehr über Mary, denn jetzt war sie auch eine große Schwester und konnte ihrer Mama beim versorgen helfen. Nicht immer, aber meistens liebte sie es wenn sie ihrer Mutter helfen konnte. Natürlich spielte sie auch noch gerne mit ihren Brüdern vorausgesetzt sie durfte mitspielen und es war ihr nicht zu gruselig.
Dinos und Piraten waren nicht so ihr Fall.
Doch die Kinder wurden größer und kamen in den Kindergarten, in die Schule und alle fanden andere Freunde. Tauchte jedoch ein Problem auf, hielten Kylie und ihre Geschwister immer zusammen. Auch die gemeinsamen Abendessen genoss Kylie sehr um von den anderen zu hören wie deren ihr Tag verlaufen war. Diese Kleinigkeiten waren ihr sehr wichtig.
Als das junge Mädchen 13 Jahre alt war brach für sie jedoch die Welt zusammen. Kaum hatten sie die Diagnose das ihre Mutter an Krebs erkrankt war, schon ging es ihr immer schlechter bis sie dann verstarb. Mit diesem Verlust klar zu kommen war nicht einfach. Es tat sich erst einmal ein tiefes Loch auf. Doch wollte sie die Familie nicht im Stich lassen, also versuchte sie auch im Haushalt zu helfen wo es nur ging. Ihr Vater musste ja trotzdem arbeiten gehen. Die Kinder die nun alle zwischen 21 und 9 Jahren waren bekamen das nach einiger Zeit ganz gut hin. Alle kehrten nach und nach in ihren Alltag zurück, auch wenn der Verlust der eigenen Mutter nicht einfach zu verkraften war.
Auf der Highschool dann wurde ihr Leben doch etwas komplizierter. All ihre Freundinnen fingen an sich für Jungs zu interessieren, was Kylie noch nicht so ganz nachvollziehen konnte. Bei ihr drehte sich alles nur um die Schule oder zu Hause um den Haushalt. Sie war auch oft müde da sie nachts nicht richtig schlafen konnte. Ihre Freundinnen wurden immer schlimmer und alle schwärmten von dem gleichen Typen, Nathaniel Blackwood! Für Kylie unverständlich. Okay er sah gut aus aber das man so selbstverliebt und arrogant sein konnte, war unfassbar. Dazu wussten alle darüber Bescheid das seine Familie sehr viel Geld hatte, was definitiv nicht alles war. Kylie hielt sich sehr zurück, doch stand sie zu ihrer Meinung. Niemals würde sie ihre Meinung nicht vertreten. Als in der Highschool ein völlig irrer Typ mal auf sie zukam und Kylie beschimpfte ging jedoch ausgerechnet Nathaniel Blackwood dazwischen. Natürlich war sie ihm dafür sehr dankbar, doch warum gerade er?
Auch wenn sie sonst kein Mädchen war, welches Vorurteile anderen gegenüber hatte, hatte sie diese bei ihm. Es lag einfach an seiner Art wie er sich in der Öffentlichkeit präsentierte. Trotzdem blieb sie sich treu und schob diese Vorurteile Zur Seite. So kam es das sie immer öfter miteinander redeten auch wenn sie nicht immer einer Meinung waren. Um ehrlich zu sein rasselten sie und Nate immer wieder aneinander, doch musste sie auch feststellen das er nicht immer so war wie er sich vor den anderen gab. Genau so schnell wie sie sich zerstritten, versöhnten sie sich wieder. Doch besonders wenn Nate wieder anfing einem Mädchen schöne Augen zu machen bekamen sie Streit, denn Kylie hasste es wenn er das tat. Klar hätte man meinen können sie wäre eifersüchtig, doch das war sie nicht. Kylie konnte nur nicht verstehen das man so sein konnte und damit immer angab, immer wieder eine andere zu haben. Dazu spielte er in ihren Augen mit den Gefühlen dieser Mädchen. Nate wusste das sie das nicht mochte, trotzdem machte er weiter und Kylie versuchte es für die Freundschaft zu ignorieren. Anfangs hielten sie die Freundschaft die sich entwickelt hatte geheim, worauf sie beide jedoch irgendwann keine Lust mehr hatten. Ihr Gefühl hatte sie nicht getäuscht! Nate konnte tatsächlich anders sein.. liebevoll, einfühlsam, lustig.. er war der erste außerhalb ihrer Familie mit dem sie über ihre Mum redete. Er war immer für sie da, wenn sie ihn brauchte. Das er anders war wenn andere dabei waren nahm sie einfach so hin und ignorierte ihn wenn er zu überheblich war oder sie sagte ihm Ihre Meinung. Die ganze Highschool standen sie gemeinsam durch, was sie Anfangs nie geglaubt hätte. Doch war es schön mit ihm Zeit zu verbringen, da er trotz allem derjenige war bei dem sie sich wohl und sicher fühlte. Nach der Highschool trennten sich ihre Wege. Nate ging Medizin studieren und Kylie Physiotherapie, doch waren sie nicht an der gleichen Uni. Ihre Kurse waren zu unterschiedlich so das sie nur noch telefonisch Kontakt hatten. Manches bekam sie jedoch auch von anderen noch mit, immerhin hatten sie teilweise den gleichen Freundeskreis nach all den Jahren. Die junge Frau kämpfte jedoch etwas mit der neuen Situation und all dem Abstand zu ihrer Familie und Nate. Deshalb stürzte sie sich völlig in ihre Bücher und ihr Studium. Zu ihren Freunden hielt sie den Kontakt, doch zu Nate wurde er immer weniger. Auf dem College schien er wieder wie früher zu sein.. der arrogante Weiberheld. Als Kylie zwanzig Jahre alt war und ihr Dad auf der Straße einfach erschossen wurde unterbrach sie für einige Zeit das Studium. Den Kontakt zu Nate verlor sie dabei völlig, da sie keine Kraft mehr hatte. Sie wusste auch nicht ob er davon wusste was passiert war. Jetzt wollte sie einfach nur bei ihrer Familie sein. Fast ein Jahr später setzte sie ihr Studium fort. An den Wochenenden ging sie immer mal wieder mit ihren Freunden feiern und lernte dabei auch neue Leute kennen. Nate war nur selten dabei und wenn, dann ging sie ihm sehr geschickt aus dem Weg. Auch sie lernte den ein oder anderen Typen kennen, doch erwischte sie sich immer dabei, das sie diese Jungs mit Nate verglich. Klar wusste sie das sie das nicht tun sollte doch ihr Kopf tat es einfach. Kylie erkämpfte sich durch ihr Studium und schloss anschließend auch noch ein Studium als Doctor of Physical Therapy. Nach ihrem bestandenen Examen hatte sie endlich wieder ihren Kopf frei. Nach einer sehr langen Zeit ging sie mit ihren Freunden wieder einmal feiern. Da sie etwas zu viel getrunken hatte schloss sie mit ihren Freunden eine Wette ab, denn diese fanden es noch immer sehr amüsant wie Nate und Kylie sich aus dem Weg gingen. Die Jungs wetteten das Nate an diesem Abend ein bestimmtes Mädchen abschleppen würde und Kylie wettete warum auch immer dagegen. Relativ schnell musste sie feststellen das sie die Wette verloren hatte. Nate tat es wirklich.
Was die Jungs sich dann für sie ausdachten empfand sie nicht als schwierig. Sie sollte sich in dem Klinikum bewerben in dem auch Nate durch sein Studium arbeitete. Gesagt getan. Schon am nächsten Tag schickte sie die Bewerbung raus und durfte einige Tage später zu einem Vorstellungsgespräch kommen. Lange musste sie nicht darauf warten und sie erhielt eine Zusage.

Leandro wächst etwas außerhalb von Sydney auf einer Ranch auf. Eigentlich ein tolles Leben für ein Kind, auf einer Ranch, doch sein Leben war alles andere als wirklich schön. Seine Eltern schenkten ihn kaum Liebe, viel eher wurde er einfach dazu benutzt die Arbeit auf der Ranch zu verrichten. Nicht wirklich schön für den Jungen. Sein einziger Halt waren die Pferde und die Musik.
Kam er von der Schule mit einer schlechten Note nach Hause, gab es ein riesen Ärger, Schläge und viele weitere gemeine Dinge. Leandro wurde deswegen immer Stiller und war immer mehr in sich gekehrt. Das zog sich alles bis zu seine Teenageralter.
Er wurde 18 Jahre, schaffte seinen Abschluss, eröffnet seinen Vater das er Fotograf werden will, doch das fand er alles andere als gut, er wollte das dieser auf der Farm arbeitet, doch Leandro wollte das nicht. Das brachte ein riesen Ärger mit sich, er war so wütend auf seinen Sohn das er ihn ziemlich schlimm zurichtet.
Leandro wurde im Krankenhaus wach, als er wieder einigermaßen laufen konnte, sah er zu das er verschwand. Mit seinem bisschen ersparten verließ er die Farm, er verließ Australien und zog nach Las Vegas.
Er kaufte sich eine Kamera, suchte sich eine kleine Wohnung und suchte sich eine Ausbildung zum Fotograf. Diese bekam er und er lernte schnell und hatte auch schnell Erfolg damit. Er begann sich nach der Ausbildung einen Namen zu machen und neben dem fotografieren, entwarf er auch Internetseiten und machte einige Workshops um Webdesigner nebenbei zu sein.
All das ließ ihn selbstbewusster zu werden. In einer Bar lernte er einen Mann kennen, Manuel hieß er. Sie wurden aller beste Freunde, verbrachten viel Zeit zusammen und aus einer Freundschaft wurde Stück für Stück mehr. Es entwickelt sich eine Liebe. Leandro genoss dies, denn es war seine erste Liebe und sie hielt auch gute 4 Jahre, sie heiraten und alles schien perfekt zu sein, als ein schlimmer Autounfall ihn die Liebe seines Lebens nahm. Manuel starb in seinen Armen und Leandro fiel in einem schwarzen Loch, da raus zu kommen, schien fast unmöglich.
Doch irgendwie schaffte er dies mit seiner Arbeit.
Die Jahre vergingen, er konnte sich ein eigenes Fotostudio leisten und darüber eine schöne Dachgeschosswohnung. Inzwischen war er 31 Jahre, er erfüllte sich einen Wunsch und kaufte sich ein Pferd, denn die Liebe zu den Tieren hat er niemals verloren, ebenso begleitet ihn ein Australian Shepard.
Er kam wieder aus sich raus, ging wieder mehr raus.

Jo ist das einzige Kind einer einflussreichen und leicht beängstigenden Familie. Ihr Vater ist ein großer Investor, der überall seine Finger im Spiel hat. Ihre Mutter hatte entsprechend den Luxus und musste nicht arbeiten. Sie konnte sich zu Hause um Jo kümmern, oder mit ihren Freunden ins Spar gehen, während das Kindermädchen auf sie aufpasste. Joleen ist zwar liebevoll aufgewachsen, doch hat sie sich nie wirklich mit ihren Eltern identifiziert. Sie wollte nicht nur zu Hause hocken, wie ihre Mutter es tat, und sich auf dem Geld anderer ausruhen. So strengte sie sich schon früh in der Schule an, um eine Karriere als Ärztin anzustreben. Ihr Vater wollte jedoch, dass sie in seine Fußstapfen trat und sein Unternehmen weiterführt. Etwas, was für Jo ausgeschlossen war. Sie führte viele Diskussionen mit ihrem Vater, um den Lauf ihrer Zukunft bestimmen zu dürfen, doch er ließ nicht locker. Er nannte eine Bedingung, damit sie ihrem Traumberuf nachgehen durfte, welche für sie jedoch wie ein Tritt in die Magengrube war. Er wollte ihr einen passenden Mann aussuchen, ohne dass sie ein Mitspracherecht haben durfte und so dafür sorgen, dass die Familie ihren Einfluss und ein entsprechendes Vermögen niemals verlor. Ihr Leben gegen den Traumberuf, was sollte sie tun? Jo beschloss auf den Deal einzugehen, denn sie wollte ihren Traum nicht aufgeben. Die Liebe würde sie eh nie finden, also warum dann nicht die Zeit mit einem Geschäftsmann verbringen? Zumindest versuchte sie sich den Deal schön zu reden und nicht darüber nachzudenken, dass das auch die Unterschrift zur Hölle sein könnte. So konnte Jo das Studium zur Assistenzärztin antreten. Doch was ist mit ihrem Zukünftigen? Man wird sehen, ob es Himmel oder Hölle ist.

Welche Wendung das Leben der Familie McMillan nehmen sollte, ahnte noch niemand als das erste und einzige Kind von Jonathan und Sarah auf die Welt kam. Schon die Geburt lief nicht so, wie sich das Paar es vorgestellt hatte. Sarah hatte ihren Sohn auf natürlichem Wege bekommen wollen, doch das klappte nicht und nach etlichen Stunden in den Wehen entschied sich die Ärztin für einen Notkaiserschnitt, weil die Vitalwerte des Jungen absackten Die richtige Entscheidung, wie sich dabei herausstellen sollte, denn es hatte sich ein Nabelschnurknoten gebildet, der durch die stundenlangen Wehen schließlich so zugezogen worden war, dass das Baby nicht mehr richtig versorgt wurde. Doch nach einigen nervenaufreibenden Stunden in denen Mutter und Kind getrennt voneinander waren, konnte die Ärztin Entwarnung geben. Garrett ging es gut und die kleine Familie konnte endlich zusammen sein. Nach ein paar Untersuchungen wurden Mutter und Sohn dann auch entlassen und für die McMillans begann eine wunderbare Zeit. Sarah, die als freiberufliche Journalistin zum Glück auch von zuhause einiges machen konnte oder den Knirps - wie sie ihren Sohn gerne nannte - dann einfach mitnahm, wenn es möglich war und Jonathan, der als Architekt sich auch genügend Zeit nehmen konnte, um zuhause zu sein, schenkten ihrem Jungen alle Liebe, die sie zu geben hatten, denn ein weiteres Kind blieb ihnen leider verwehrt. Garrett wuchs als glücklicher Junge auf, auch wenn er in der Schule einige Schwierigkeiten hatte. Der eher introvertierte Junge, der körperlich eindeutig nach seiner Mutter kam, denn er war schon immer groß und schmal, hatte zwar gute Noten, doch Freunde waren eine Seltenheit. Dafür war er einfach zu schüchtern und viel zu viele Dinge verunsicherten ihn. Nur einen Freund gab es von Beginn an - Johnny. Johnny und Garrett wurden am ersten Tag in der neuen Klasse nebeneinander gesetzt und waren von dem Tag an unzertrennlich. Diese Freundschaft war es auch, die dem dunkelblonden Jungen dabei half, die ansonsten fehlenden Freunde zu vergessen und die Schulzeit zumindest ein wenig zu genießen.

Doch mit dem Wechsel auf die Middle School änderte sich einiges. Jonathan McMillan hatte einen großen Auftrag im beinahe 2000 Meilen entfernten Las Vegas an Land gezogen. Bei dieser Entfernung wollte er nicht pendeln und so zog die kleine Familie um. Garrett erinnert sich heute noch daran, wie er geschrien und geweint hat, denn für den Sprössling war es natürlich der Weltuntergang von seinem einzigen Freund getrennt zu werden. In der neuen Schule musste er wieder von vorne anfangen und zog sich mehr in sich selbst zurück. Meistens saß er einfach zuhause und zeichnete, sogar im Unterricht zeichnete er viel. Das allerdings wirkte sich nicht auf seine Noten aus, denn der intelligente Junge brachte trotzdem gute Noten nach Hause. Vielleicht war es dabei ein Vorteil, dass der schlaksige Junge von vielen als komisch empfunden wurde.

Allerdings lernte er mit 14 Jahren jemanden kennen, der sein Leben einschneidend verändern sollte. Garrett war zunächst noch skeptisch als der eigentlich beliebte Junge auf einmal auf ihn zukam, doch die Beiden freundeten sich an und Garrett lernte neue Freunde kennen. Zumindest bezeichnete der Jugendliche, der von der Gruppe öfter Garry gerufen wurde, diese jungen Menschen als Freunde. Mit dieser Gruppe begann allerdings auch eine ziemlich heftige Veränderung des groß gewachsenen McMillan - sein "bester Freund" nahm ihn zum ersten Mal auf eine Party mit und diese Nacht endete mit dem ersten Kater seines noch so jungen Lebens. Mit 15 sollte man sich nicht stundenlang Alkohol in den Rachen kippen und was seine Eltern davon hielten, machten diese ziemlich deutlich. Erschwerend kam hinzu, dass es nicht beim Alkohol blieb, sondern auch noch Drogen ins Spiel kamen. Nur zu gut hat Garrett den wohl schlimmsten Moment in Erinnerung als er vollkommen zugedröhnt nur durch Zufall im eigenen Bett und nicht irgendwo auf der Straße landete und die Schreie seiner Eltern hatten wohl alle Nachbarn geweckt. Mit dröhnendem Kopf hatte er versucht das Geschrei auszublenden und viel fester hätte man sich das eigene Kissen wohl nicht über den Kopf ziehen können und doch hörte er jedes Wort. Warum verstanden seine Eltern denn nicht, dass er einfach nur die Zeit mit seinen Freunden genießen wollte? Endlich hatte er welche und das wollte er nicht aufs Spiel setzen. Dass sein angeblich bester Freud und dessen Freunde eigentlich nur auf der Suche nach einem Sündenbock waren, ahnte er zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Überraschenderweise brachte er immer noch gute Noten nach Hause, allerdings fehlte er dank der Drogen häufiger im Unterricht, weil er einfach nicht fähig zu irgendetwas war oder er verpeilte es einfach, wann er eigentlich in die Schule musste und wann nicht und trotzdem sahen Sarah und Jonathan den drohenden Absturz deutlich und schließlich zogen sie die Reißleine als Garrett seinen besten Freund an einer Überdosis verlor..

Dem Ehepaar fiel keine bessere Lösung ein als ein Entzug, doch entgegen aller Erwartungen steckten sie ihn nicht einfach in eine Reha-Klinik in Las Vegas, sondern schickten ihn mit 17 zu seiner ausgewanderten Großtante Milly nach Deutschland. Die Schwester seines Großvaters war 30 Jahre zuvor der Liebe wegen nach Europa gezogen und einmal hatten die McMillans sie auch schon besucht und doch fühlte es sich für Garrett wie Verrat von den eigenen Eltern an. Ihm ging es doch gut. Er brachte gute Noten nach Hause, hatte Freunde, war glücklich... Was wollten seine Eltern mehr?
Von den Gefahren seiner Süchte wollte er nichts wissen oder begriff sie einfach noch nicht. Diese Erkenntnis sollte erst später folgen. Während seines Aufenthaltes in Deutschland, der insgesamt drei Jahre andauerte, ging er nach einer Eingewöhnungszeit, die er als seine persönliche Hölle gedanklich weggeschlossen hat, natürlich auch wieder zur Schule. Dort entdeckte er auch seine Leidenschaft für die deutsche Sprache und vor allem auch sein Talent dafür. Also bemühte er sich und zum ersten Mal setzte er sich auch mit seiner Zukunft auseinander. Während seiner Gesundung begann er auch seine Erlebnisse in Liedern zu verarbeiten, die er allerdings nur für sich selbst schrieb.

Garrett entschloss sich dazu sein Talent zu nutzen und setzte sich als Ziel Dolmetscher zu werden. Mit 20 zog er zurück zu seinen Eltern nach Las Vegas und begann weitere Sprachen zu lernen. Er lernte Englisch, Deutsch, Spanisch, Italienisch, Russisch, Dänisch, Schwedisch und Chinesisch und tatsächlich hatte er Erfolg damit. Natürlich vergingen die nächsten Jahre nicht ohne Zwischenfälle, denn seine ehemaligen "Freunde" bekamen Wind von seiner Rückkehr und wollten tatsächlich wieder dort ansetzen, wo sie aufgehört hatten. Das aber ließ Garrett nicht zu. Der großgewachsene Mann mit den blauen Augen und langen Fingern, die ihn auszeichneten, blockte das alles ab und konzentrierte sich auf seine berufliche Laufbahn. Zumindest versuchte er es, doch die Gruppe ließ ihn nicht in Ruhe.
Der sonst eigentlich friedliche und zurückhaltende Garrett wurde schließlich sogar in eine Prügelei verwickelt und landete mit einem gebrochenen Handgelenk im Krankenhaus. Bei der im Anschluss folgenden Anzeige gegen seine ehemaligen Freunde, um dieses Kapitel endlich abzuschließen, ebnete er sich selbst den Weg für einen beruflich weiteren Schritt. Er bekam das Gespräch oder eher den Versuch einer Unterhaltung mit und half bei der Sprachbarriere ohne darüber nachzudenken. Offensichtlich hatte er damit jemanden beeindruckt und so arbeitete er im Anschluss das erste Mal mit dem Police Department zusammen. Daraus entwickelte sich eine dauerhafte Zusammenarbeit, die bis heute anhält.

Das Thema Drogen und Alkohol schwebt bis heute wie eine dunkle Wolke über ihm. Zwar ist er seit 15 Jahren clean und doch weiß Garrett genau, dass auch nur ein klener Ausrutscher böse enden kann. Noch immer ist die Musik ein Ventil für ihn, auch wenn er bis heute alle Lieder nur für sich hat. Einige Wenige kennen die Stücke nur - darunter seine Eltern und sein Cousin Alessandro.
Auch das Zeichnen beschäftigt den als schüchtern zu bezeichnenden Mann bis heute. Vor allem an schlechten Tagen sitzt er sehr gerne einfach nur da und lässt den Bleistift über das Papier fliegen.
Garrett ist auch als Erwachsener nicht gerade ein Mann, der Unmengen Freunde um sich scharrt, weil er mit so manchen Dingen, die für viele einfach normal sind, doch ein wenig überfordert ist und dabei dann auch etwas unbeholfen wirkt, aber für Diejenigen, die mit seiner Art klar kommen und seine Freunde sind, würde der schlaksige Mann alles tun.