Bradley kommt aus Boulder City und hatte eine völlig normale Kindheit.
Kein Drama, nix besonderes, er liebte Sport und war natürlich Quarterback im Football-Team.
Nach der High School ging er aufs College, Party Leben ohne Ende und die ein oder andere Beziehung. Nach dem Abschluss wollte er seinem Land dienen. 5 Jahre war bei der Army, doch setzte ihm fast ein Jahr im Ausland zu und verließ sie wieder, wechselte stattdessen zur Polizei.
Einige Jahre Streifendienst folgten und schließlich wurde er Detective beim LVPD.
Vor 7 Jahren kam seine Tochter Mary zur Welt, der neue Mittelpunkt seines Lebens und sein ein und alles. Bradley und seine damalige Freundin trennten sich jedoch und sie bekamen geteiltes Sorgerecht. Seine Ex zog mit ihrem neuen Freund nach LA, nahm Mary, damals 3 ½ mit. Inzwischen lebt Mary bei ihren Großeltern in LA. Bradley sieht sie alle zwei Wochen, auch wenn er sie vermisst, will er sie nicht aus ihrem gewohnten Umfeld raus reißen, also ist er bereit diesen Umstand auf sich zu nehmen.
Momentan sind ihm Frauen als Partner zu anstrengend und er schaut sich eher nach den Herren der Schöpfung um.

Aaron wurde am 17.Dezember 1998 in San Francisco geboren. Seine Kindheit verlief gut,seine Eltern kümmerten sich immer liebevoll um ihn. Doch das änderte sich dann schließlich,als seine Eltern beide andere Jobs annahmen und dadurch sehr viel unterwegs waren. Sie hatten dadurch weniger Zeit für ihn und er musste lernen für sich alleine zu sorgen und anfangen erwachsen zu werden. Seine Highschool Zeit war später unspektulär,ein paar Freunde hatte er natürlich,denn als Einzelgänger konnte man ihn nun wirklich nicht bezeichnen. In der Highschool entdeckte er auch dann seine Leidenschaft für die Musik,er fing an zu Singen uns Songs von berühmten Stars zu Covern,doch das alles ist und bleibt einfach nur ein Hobby für ihn,wobei es auch ein gutes zweites Standbein wäre sein jetziger Job nicht mehr laufen sollte. Nach der Schulzeit ging er erstmal an eine Schauspielschule da er dort ein wenig lernen wollte wie man sich gegenüber anderen Leuten richtig schauspielerisch präsentiert und es sollte für ihn eben auch eine Möglichkeit sein,zu entscheiden was er als Job gerne machen würde. Es machte ihm auch wirklich großen Spaß,aber er merkte dann auch das es sich zwar richtig anfühlte,aber es definitiv nicht sein Traumjob werden würde,aber nachdem er diese Zeit erfolgreich hinter sich gebracht hatte,fing er an sich in Modelagenturen zu Bewerben. Es dauerte zwar einige Monate,doch dann bekam er von einer Agentur eine Einladung zu einem Bewerbungsgespräch. Dort überzeugte er und direkt danach konnte er auch schon an seinem ersten Castings dran teil nehmen. Als er von diesem Casting zur Agentur zurück kam unterschrieb er direkt seinen Modelvertrag mit 21 Jahren. Seitdem arbeitet er hauptberuflich als Model,ist auch sehr gefragt. Hobbymäßig covert er immer noch gerne Songs,das Singen bedeutet ihm immer noch sehr viel. Wegen seinem Job zog er dann auch schließlich von San Francisco nach Las Vergas.

Aufgewachsen in England und... Ja, so sollte die Geschichte eigentlich anfangen, aber seien wir mal ehrlich? Wirklich interessieren tut sich doch keiner dafür, was man alles in den ersten Jahren des Lebens gemacht hat, oder? Francesca wuchs mit ihrem älteren Bruder Louis in England auf. Im Norden von England, in einem hübschen kleinen Haus, mit ihren beiden Eltern, zu denen sie auch ein gutes Verhältnis hatten. Vielleicht waren ihre Eltern manchmal etwas zu besorgt, aber generell war es eine liebevolle und fast schon idyllische Kindheit. Oh Gott, jetzt wird doch von den ersten Jahren gesprochen, also halten wir uns ansonsten kurz. Fran war eine gute Schülerin, ein offener Mensch und sie fand schnell Freunde. Freundschaften, die sogar bis heute noch anhalten. Wirklich prägend war aber in erster Linie die Beziehung von Fran zu ihrem großen Bruder Louis. Sie führten eine tadellose Bruder-Schwestern-Beziehung und tatsächlich waren sie nicht einmal große Streithähne, weswegen es größtenteils harmonisch im Haushalt Craven vor sich ging. Obwohl Francesca England eigentlich immer geliebt hat, entwickelte sie schon früh den Traum irgendwann in die USA zu gehen. Vielleicht rührte dieser Traum auch aus den Erzählungen von Louis, der schon immer nach Las Vegas gehen wollte. Dennoch blieb sie erst einmal noch eine ganze Weile in England; nicht zuletzt wegen ihrer Familie. Ihr Bruder litt schon früh immer unter Kopfschmerzen und Problemen im Gleichgewichtssinn und auch wenn seine Familie ihn quasi anbettelte zum Arzt zu gehen, entschied er sich immer dagegen. So lange, bis im Jugendalter eine Untersuchung nicht mehr hinaus geschoben werden konnte und man bei Louis einen Hirntumor feststellte. Es riss der gesamten Familie Craven den Boden unter den Füßen weg und Franny - wie sie liebevoll von Louis genannt wurde - litt mit ihrem Bruder. Und doch verstand sie nicht, dass Louis perfekt darin war, seine Krankheit zu verdrängen. Es schien, als würde er es nicht wahrhaben wollen. Als würde er glauben, dass es nur schlimmer werden würde, wenn er es zuließ darüber zu sprechen. Etwas, bei dem seine kleine Schwester ihm nicht wirklich gut zusehen konnte, weswegen sie sich zusätzlich in die schulische Ausbildung stürzte und einige Jahre später einen hervorragenden Abschluss ablegte.

Sie wollte in London studieren und blieb doch an einer kleinen Universität im Norden Englands, um näher bei Louis sein zu können. Es war fast so, als würde sie ihr Leben nach ihm ausrichten. Als wollte sie immer auf Abruf zur Verfügung stehen. Das sie sich dabei etwas vernachlässigte, bekam sie nicht mit und war auch einfach nicht relevant. Francesca studierte Biologie auf Lehramt. Schon im Jugendalter hatte sie schon immer auf die kleinen Kinder der Nachbarn aufgepasst und ihre Liebe dazu entdeckt, mit Kindern zu arbeiten. Sie wollte dies auch beruflich machen und setzte sich als Ziel eine kompetente Lehrerin zu werden, die den Kindern wirklich noch was vermitteln konnte. Mit 23 Jahren hatte sie ihren Freund Jesse kennen und lieben gelernt, mit dem alles relativ schnell ging. Jesse war ein aufstrebender Informatiker, der sich in London eine IT-Firma aufgebaut hatte. Das dies nur mit dem lieben Geld seines Vaters möglich gewesen war, will man hier nicht erwähnen. Die Beziehung der beiden war turbulent und sehr schnell. Nach ihrem ersten Kennenlernen waren sie sechs Monate später verlobt; zwei Jahre später heirateten die beiden, obwohl sie zwischen dem Norden Englands und London eine Fernbeziehung führen mussten. Diese Ehe sah ihre Familie eher mit Skepsis, aber Francesca ließ sich nicht beirren. Ihr war klar, sie würde bald nach London zu ihm ziehen. Ihr Studium schloss sie einige Jahre später ab - einige Monate, bevor Louis sich dazu entschloss seine Koffer zu packen und England zu verlassen. Ohne große Planung. Ohne seine Familie wirklich einzuweihen. Ohne seine Schwester darüber zu informieren. Die Cravens wurden vor vollendete Tatsachen gestellt und auch wenn Fran wusste, wie wichtig dieser Schritt für Louis war, hatte sie doch geglaubt, er würde mit ihr darüber reden. Dennoch hielten die beiden den Kontakt, als er nach Las Vegas verschwunden war. Da war sie gerade einmal 27 Jahre alt.

Was sollte also in den letzten drei Jahren passieren, dass sich ihr Leben so radikal verändern würde?! Jesses Firma expandierte in die USA und als seine Ehefrau durfte sie mitkommen, als Jesse nach New York zog um sich dort um die Geschäfte zu kümmern. Für Francesca war diese Umstellung nicht wirklich einfach. Sie vermisste nicht nur England, sondern auch in erster Linie ihre Familie und auch ihren erlernten Beruf, konnte sie hier in New York nicht wirklich ausüben. Warum nicht? Weil Jesse sie nicht wirklich ließ. In seinen Augen war sie perfekt dazu geeignet, die Frau an seiner Seite zu sein, die irgendwann Kinder bekommen und den Haushalt schmeißen würde. Doch Fran wollte mehr. Die Differenzen zwischen den beiden nahm zu, ehe es auf eine unschöne Art und Weise eskalierte. Ihr Ehemann drehte ihr den Geldhahn zu und setzte sie aufs trockene, als er merkte dass sie nicht so spurte, wie er es gerne hätte. Und Fran?! Brauchte eine Weile um zu verstehen, was in ihrem Leben schief lief. In einer Nacht und Nebel-Aktion entschied sie sich dazu ihn zu verlassen und fuhr per Anhalter von New York nach Las Vegas. Vor zwei Monaten kam sie in Vegas an und ihr einziges Ziel war die Adresse von Louis - doch als sie vor der Tür stand, konnte sie einfach nicht anders und ging wieder. Zu sehr war ihr Leben aus den Fugen geraten, dass sie ihrem Bruder gegenüber treten wollte. Von ihren Eltern in England mal ganz abgesehen. Auf der Suche nach einem Job, nahm sie in einem Stripclub ein Jobangebot an. Bis dato hatte sie kaum etwas mit der Art von Arbeit etwas zu tun gehabt, aber sie lernte schnell und fand in einer ihrer Kolleginnen sogar eine so enge Freundin, dass sie ihr anbot bei ihr mit in der Wohnung unterzukommen. Um dennoch noch etwas mehr Geld rein zu bekommen, arbeitet sie mehrmals in der Woche auch als Kassiererin in einem Supermarkt. Nicht optimal, wenn man bedenkt, was für ein Leben sie eins gehabt hatte. Doch manchmal kann man sich die eingeschlagenen Wege nicht selber aussuchen; man muss nur hoffen, dass irgendwann eine neue Abzweigung kommt, die einen woanders hinführen wird.

[PB behält sich vor, den Lebenslauf bei neuen Ereignissen anzupassen]

Das Savoire Vivre – zu Wissen wie man lebt. Das können die Franzosen mit am Besten aller Nationen und genau das hatten sich im Jahr 1984 auch Matthieu Bonham und Julienne de la Croix fest in ihren Kalender geschrieben. Sie waren frisch verliebt und genossen jede Minute miteinander, die sie gemeinsam durch die verschiedenen Städte Frankreichs reisten. Sie hatten sich beide eine kleine Auszeit genommen. Matthieu, ein Modedesigner, der in Paris seine Mode kreierte und die vier Jahre jüngere Julienne, die als Model arbeitete und eigentlich die ganze Zeit nur um die Welt jettete. So sind sie sich auch begegnet – auf einer Fashionshow lief die junge Blondine direkt über den Laufsteg ins Herz ihres nun mittlerweile sogar schon Ehemanns. Wo sie geheiratet haben? Spontanhochzeit in Las Vegas, was man so für verrückte Sachen machte mit Anfang / Mitte zwanzig. Unbeschwert ging die Hochzeitsreise durch Frankreich – Paris, Normandie, Bretagne, Champagne, Bordeaux, Provence, Cote d’azur…..sie genossen jeden Augenblick bis, ja bis Julienne heraus fand, dass ihre unbeschwerte Lebensweise eine andere Richtung einschlagen würde – sie war schwanger. Eine mittlere Katastrophe für das Model, denn Existenzängste nagten an ihr, aber sie entschied sich gemeinsam mit Matthieu, der in dieser Zeit immer für sie da war, dafür das Kind zu bekommen und so erblickte die kleine Jayla Minou Bonham am 31.Oktober 1984 die letzten warmen Sonnenstrahlen des südfranzösischen Sommers. Ihre Eltern hatten sich zu dieser Zeit in Cannes niedergelassen, da sie viel Unterstützung ihrer Großeltern hatten. Und Jayla liebte es in Cannes zu sein. Hier hatte sie eine wundervolle Kindheit, konnte im riesigen Garten ihrer Großeltern herum tollen, hatte es nicht weit, um durch die herrlich lila blühenden Lavendelfelder zu rennen und dieser Duft – den liebte sie schon als kleines Mädchen. Noch heute ist Lavendel eines ihrer Lieblingsgewächse.
Doch irgendwann veränderte sich natürlich diese unbeschwerte Zeit – ihre Maman kam nicht so recht damit klar, dass sie ihre Karriere auf Eis legen sollte und schob die Kleine immer öfter zu ihren Eltern ab, so dass Jayla sehr viel Zeit bei ihren Großeltern verbrachte. Das führte natürlich immer wieder zu Streit zwischen den Eheleuten, aber auch ihren Großeltern und ihrer Maman. Die Kleine wurde selbstverständlich nicht mit einbezogen und doch bekam sie das alles unbewusst mit. Die Konsequenz: Ihre Mum wollte wieder arbeiten und bekam auch direkt ein paar Jobs in Amerika angeboten. Doch wo sollte Jayla hin? Es wurde entschieden, dass sie auf ein Internat kommt. Sainte Victoire International School in der Nähe von Aix-en-Provence. Zunächst wollte sie dort natürlich nicht hin – sie wollte nicht von Zuhause weg und irgendwo in einer Schule leben. Doch ihr blieb keine andere Wahl und irgendwie arrangierte sie sich damit, ja sie hatte später sogar richtig Spaß daran. Am Lernen, an den Schulkameraden, die sie dort kennen gelernt hatte – alles lief wieder wunderbar und auch ihre Noten zeigten genau diese Begeisterung, so dass sie mit Bestnoten abschloss. Nun war es ihre Entscheidung – nachdem sie den Sommer über in London verbracht hatte, um ihre Fähigkeiten in der englischen Sprache zu verbessern, bewarb sie sich an der Stanford University in Kalifornien, wo sie ihr Studium in Tourismus Management und Immobilienwirtschaft ebenfalls mit super Noten abschloss. Das war schon als kleines Mädchen ihr Traum und dafür lebt sie. Reisen, Häuser renovieren, Menschen die für sie passenden Häuser vermitteln – das ist total ihr Element. Und deshalb konnte sie auch nur ihre berufliche Laufbahn in diese Richtung einschlagen. Das Reisen liegt ihr ja auch sozusagen durch ihre Eltern schon im Blut. Und mittlerweile oder wahrscheinlich gerade durch das Internat ist sie total selbstständig geworden – kommt mit ihrem Leben alleine klar. Was nicht bedeutet, dass sie ihre Familie nicht braucht – nein, Familie ist ihr immer noch sehr wichtig auch wenn ihre Eltern mittlerweile getrennt leben. Ihr Papi ist immer noch in Paris und arbeitet als Designer, ihre Maman lebt nun in Marbella in Spanien in einem Luxusresort und ihre Großeltern – die Einen mütterlicherseits wohnen immer noch in Cannes, die Anderen väterlicherseits haben sich mittlerweile ein altes Schloss in der Bretagne gekauft und sind dabei dieses zu restaurieren. Und Jayla? Die ist nach ihrem Abschluss in Kalifornien noch eine Weile durch Amerika gereist, war eine Zeitlang in New York und lebt nun hauptsächlich in Las Vegas. Warum gerade dort? Irgendwas reizt sie an der Stadt! Vielleicht weil ihre Eltern hier den Bund der Ehe eingegangen waren? Weil die Wüstenstadt das komplette Gegenteil ihrer ‚Heimat‘ in Frankreich ist? Sie kann es gar nicht genau sagen, aber auf jeden Fall gibt es hier einiges an Wohnraum, was sie an den Mann bzw. die Frau bringen kann.
Und was die Liebe angeht: Immerhin ist sie schon 36 Jahre, wie ihre Eltern ihr auch immer wieder unter die Nase reiben….ja sie ist 16 Jahre älter als ihre Mum als sie sie bekommen hat, ABER es war einfach noch nicht ihr passendes Gegenstück dabei, so dass sie wirklich sagen konnte: Genau den will ich haben und sonst niemanden und sollte man sich da nicht sicher sein, um weitere Schritte zu gehen? Sie weiß auch nicht woran es liegt, aber sie macht sich da auch absolut keinen Stress, denn entweder kommt er oder sie hat halt Pech gehabt. Für jeden entscheidet doch irgendwie der liebe Gott oder hat er da oben im Himmel nicht sein großes Buch, wo er die Menschen verbindet? ^^

'Glaubst du, du bist etwas Besseres als ich? Stehst hier vor mir in deiner Uniform, als wärst du weiß Gott wer. Dabei hast du wohl vergessen, wer dich groß gezogen hat. Wer dir zu essen und ein Dach über dem Kopf gab. Du bist mein Fleisch und Blut. Rede dir ein was du willst aber du wirst es nie zu etwas bringen. Du wirst noch sehen, wohin dich das Leben führt. Am Ende wirst du erkennen, dass Menschen wie wir nichts von Leben zu erwarten haben und dann wirst du zurück gekrochen kommen. Wart's nur ab, Bonnie. Sie werden dich niemals akzeptieren. Du wirst niemals gut genug sein.'

Bonnie Hill, geboren am 31. Oktober 1994 und aufgewachsen in einer der heruntergekommensten Ecken von L.A., hatte bereits in frühster Kindheit lernen müssen, dass nicht alle Menschen gleich waren. Geld regierte die Welt. Hattest du keines, warst du selbst nichts wert. Wenn du nichts hattest, warst du nichts. Man würdigte dich keines Blickes und ganz gleich, wie viel andere Menschen zu haben schienen, am Ende war es nie genug. Es ist leicht, Ansprüche zu stellen, wenn man nur mit dem Finger zu schnipsen brauchte. Doch wenn man für die kleinsten Dinge im Leben bereits hart arbeiten musste, dann lernte man genau diese Dinge zu schätzen. Bonnie Hill lernte bereits als Kind, was das Wichtigste im Leben war. Dinge, die sich mit Geld nicht bezahlen ließen. Familie. Gesundheit. Erinnerungen. Mochte ihre Familie noch so arm sein, so hatten sie zumindest einander. Das blonde Mädchen wuchs in einem liebevollen Hause auf, war mit zwei sich lebenden Eltern und einem beschützenden großen Bruder gesegnet. Was hätte sie mehr verlangen können?

Die Hills mochten arm sein, doch sie waren keinesfalls dumm oder zurückgeblieben, wie es gerne in der Schule behauptet wurde. Bonnie wusste ganz genau, dass sie niemals beliebt sein oder zu den coolen Kids gehören würde. Sie wusste, dass es für Menschen wie sie am besten war, sich unsichtbar zu machen. Nicht auffallen; so konnte man Ärger am besten aus dem Weg gehen. Immerhin konnte Drake, ihr Bruder, ja nicht immer für sie da sein und ihre Kämpfe austragen. Also konzentrierte sie sich auf die Schule und ihren besten Freund, den sie bereits seit dem Kindergarten kannte und der mindestens genau so unbedeutend war wie sie. Ein einfaches aber gutes Leben. Niemals hätte sie sich also über irgendwas beschwert. Selbst kleine Sticheleien von Mitschülerinnen ließ sie wortlos über ich ergehen.

Erst der Tod ihres Dad's, welcher als bedauerlicher Unfall abgestempelt wurde, änderte die hübsche, unscheinbare Schülerin. Den Verlust des geliebten Menschen nie wirklich verkraftet, schien es, als habe Bonnie ihre unbeschwerte Art verloren. Auch schien es, als hätte man sie in der Schule nun auf dem Kieker. Hatte sich doch recht schnell herum gesprochen, dass ihr Dad gestorben war, musste sich die trauernde Teenagerin auch noch mit der Cheerleader-Bitch schlecht hin herum schlagen. Als würde es nicht bereits reichen, dass ihre Mom den Halt verloren hatte und seit dem Tod ihres Mannes nur noch ein Schatten ihrer selbst war, musste sich Bonnie nun auch noch tagtäglich gemeinen Schikanen gegenüber stellen, die mit jedem weiteren kleinen Seitenhieb ein Stück mehr von ihr kaputt machten. So weit, dass die Schülerin ein gestörtes Selbstbild entwickelte. Nicht hübsch genug, nicht dünn genug, nichts wert zu sein. Die nagenden Zweifel stürzten Bonnie in eine gefährliche Essstörung, bei der sie sich phasenweise so weit herunter hungerte, dass man ihre Knochen sehen konnte. Nur, um dann zu hören zu bekommen, wie abstoßend sie nun doch sei. Die High School wurde für Bonnie zur Hölle.

Der nächste Tiefpunkt im Leben der Teenagerin war der Tag, an dem Drake seine Sachen packte und das Elternhaus verließ, um Jura zu studieren und Anwalt zu werden. Nicht, dass Bonnie nicht verstand, wieso Drake ging. Zuhause war es nicht mehr auszuhalten und zudem verfolgte Drake ein wichtiges Ziel. Doch wieso um alles in der Welt hatte er sie bei ihrer beider hoffnungslosen Mom zurück gelassen? Wieso hatte er sie nicht mitgenommen und vor jahrelangem psychischen Terror bewahrt gehabt? Eine Entscheidung ihres älteren Bruders, welche sie ihm tief im Inneren nie verzeihen würde. Drake verschwand von der Bildfläche und Bonnie musste sich ihrer depressiven Mom von nun an alleine entgegen stellen. Ein Kampf, der letzten Endes mit einer schallenden Ohrfeige und einem Streit endete, welcher auch noch die letzten Verpflichtungsgefühle seitens Bonnie zu ihrer Mom kappten. Ihre Sachen zusammen gepackt und aus dem Haus gestürmt, in dem sie sich einst geborgen und geliebt gefühlt hatte, war sie eine Weile bei ihrem besten Freund und dessen Familie untergekommen. Dort kam die mittlerweile 17 Jährige endlich zur Ruhe.

Die Schule war zwar noch immer die Hölle, doch dafür verliebte sich Bonnie zum ersten Mal in einen Jungen. Seven James war 2 Jahre Älter, trieb sich mit seinen Kumpels meist im Skater Park oder auf leeren Parkplätzen herum und nahm es mit den ein oder anderen Regel nicht so genau. Was Bonnie anfangs für eine blöde Anmache hielt, entwickelte sich letzten Endes zu einer ernsthaften Beziehung zwischen den Beiden. Anfangs lief es richtig gut. Seven war gut zu ihr, half ihr dabei aus sich heraus zu kommen und sich nicht mehr alles gefallen zu lassen. Das sorgte dafür, dass Bonnie der verhassten Cheerleader-Bitch eines Tages am Pier das Skateboard ihres Freundes ins Gesicht schlug und ihr sogar die Nase brach. Bonnie macht ein für alle Mal klar, dass sie sich nicht mehr länger herum schupsen lassen würde und von diesem Tage an, hatte sie in der Schule ihre Ruhe.

Ihren Abschluss gemacht, ließ sie die schlechten Erinnerungen an die High School hinter sich und konzentrierte sich auf ihre beruflichen Ziele. Das Grundstudium in Medizin belegt, hätte sie beinahe sogar geschmissen gehabt. Grund dafür: Seven. Dieser hatte sich in den zwei Jahren Beziehung stark verändert gehabt. Er griff vermehrt zu Alkohol und Drogen. Ein verhalten, welches sie ansatzweise von ihrer Mom kannte. Doch als er anfing, sie für Kleinigkeiten verantwortlich zu machen es immer öfter zwischen den Beiden eskalierte, hätte Bonnie einsehen müssen, dass die Beziehung verloren war. Doch wer gab schon gern zu, dass er gescheitert war? Bonnie war felsenfest der Meinung, dass sie beide das schon wieder hin bekommen würden. Sie mussten sich nur bemühen. Dass all die Mühe nichts mehr brachte, sah sie leider erst ein, als es zur häuslichen Gewalt kam und sie eines abends mit massiven Blessuren im Krankenhaus landete.

Sich endlich von Seven gelöst, konzentrierte sich Bonnie auf die wesentlichen Dinge. Ihr Studium und ihre Freunde. In den nächsten Jahren steckte sie ihre Nase in die Bücher, mied jegliche Art von Ablenkung und ergatterte einen Ausbildungsplatz an einem der besten Krankenhäuser des Stadt. Drei weitere Jahre hängte sich die junge Hill voll rein und zeigte all ihren damaligen Hatern und auch männlichen Kollegen, dass eine Frau sehr wohl in dem Beruf der Rettungssanitäter bestehen konnte. Dass sie mehr drauf hatte als man ihr auf den ersten Blick zutrauen würde. Doch während es beruflich gut für Bonnie lief, blieb alles andere weitgehend auf der Strecke. Drake sah sie in den Jahren nicht. Hier mal eine Textnachricht, da mal ein kurzer Anruf; das war es dann aber auch schon gewesen. Er hatte sich sein Leben woanders aufgebaut und sie würde wohl niemals aus L.A. weg kommen. Nicht, dass Bonnie nie daran gedacht hätte, die Sachen zu packen und die Stadt hinter sich zu lassen. Doch zwischen Vorstellungen und Taten gab es einen großen Unterschied. So glich es beinahe einem Wunder, dass sie vor wenigen Wochen nach Las Vegas flog.

Zugegeben, es handelte sich bei ihrem Ausflug um einen großen medizinischen Kongress, welcher in einem der schicksten Hotel von Las Vegas statt fand. Ärzte, Schwestern, Sanitäter - sie kamen aus allen Ecken der USA um sich fortzubilden, auszutauschen und von den neuesten Angeboten verschiedener Anbieter inspirieren zu lassen. Da Bonnie selbst nie wirklich Urlaub machte und öfter einsprang als ihre Kollegen, hatte man sie zu diesem Kongress geschickt, damit sie auch mal aus dem gewohnten Alltag heraus kam. Und mal ehrlich, wer sagte zu Vegas schon nein? Noch dazu kam, dass die heute 27 Jährige so die Möglichkeit hatte, ihren Bruder nach unzähligen Jahren wieder zu sehen. Da sie seine Adresse nicht kannte und so einfach vor seiner Tür stehen konnte, hatte sie ihm eine Nachricht geschrieben gehabt, sie in einem Diner zu treffen. Und tatsächlich tauchte Drake auf. Jegliche Nervosität war von Bonnie gewichen als sie ihrem Bruder in die Arme gefallen war und beinahe hatte es sich angefühlt gehabt, als hätten sie sich nie aus den Augen verloren. Ja, die 27 Jährige hatte die wenigen Tage in Vegas in vollen Zügen genossen gehabt. Neben ihren Weiterbildungen hatte sie sich mit Drake getroffen, Kontakte geknüpft und am letzten Abend hatte sie sich sogar dazu überreden lassen, mit einigen Teilnehmern des Kongresses die Casinos unsicher zu machen. Ein verrückter, feuchtfröhlicher Abend, der in einem verkaterten Morgen endete. Noch dazu in einem fremden Bett.

Als Bonnie an ihrem letzten Morgen in Vegas neben einem fremden Mann wach wurde und sich an kaum mehr etwas von der letzten Nacht erinnern konnte, verfluchte sie die Erschaffung des Alkohols. Andererseits war es ihre eigenen Schuld gewesen, dass sie wohl zu tief ins Glas geschaut hatte. Die letzte Nacht als kleinen Fehltritt verbucht, hatte sie sich aus dem Staub gemacht, bevor der nackte Fremde wach wurde. Was in Vegas geschah, blieb doch auch dort, behauptete man immer. Davon ab musste sie packen und ihren Flug zurück nach L.A. bekommen. Zurück in der Heimat stürzte sie sich wieder in die Arbeit und ihren gewohnten Alltag. Nichts ahnend, dass dieser sich schon bald gewaltig verändern sollte. Ihr Trip nach Vegas war noch keine 2 Wochen her, als eines abends ein junger Mann vor ihrer Tür stand. Um genau zu sein: der nackte Fremde aus dem Hotelzimmer in Vegas. Und nicht nur das. Er stellte sich ihr sogar als ihr Ehemann vor. Was Bonnie nicht geahnt hatte und woran sie niemals im Leben gedacht hätte, war, dass sie in der durchzechten Nacht tatsächlich die Dummheit begannen hatte, einen völlig fremden Mann zu heiraten. Ungläubig und schockiert musste sie sich eingestehen, dass ihr ausgerechnet das passiert war, worüber man sich bei anderen Leuten eher etwas lustig machte. Woher dieser Mann wusste, dass er sie hier fand, wusste sie nicht. Doch sie ging davon aus, dass er gekommen war, um diese völlig fehlgetroffene Ehe zu beenden. Eine Unterschrift hier und da und man würde wieder getrennte Wege gehen. So tun, als wäre das niemals passiert.

Falsch gedacht. Tatsächlich war ihr frisch angetrauter Ehemann nämlich gar nicht darauf auf, diese Ehe zu beenden. Nein, er war gekommen um seine Frau mit nach Vegas zu nehmen. Er machte unmissverständlich deutlich, dass er sie für sich beanspruchte und man es sich mit ihm nicht verscherzen sollte. Bonnie jedoch weigerte sich. Dickköpfig wie sie sein konnte, hatte sie ihm einfach die Tür vor der Nase zu geschlagen gehabt. Keine gute Idee aber mal ehrlich, woher hätte sie wissen sollen, dass sie sich nichts ahnend an einen Kriminellen gebunden hatte, der stets zu bekommen wusste, was er wollte? Tagelang hatte er sie nicht aus den Augen gelassen und sie genau das auch wissen lassen. Er ließ sie während der Arbeit beschatten, machte ihr auf Partys mit Freunden einen Strich nach dem anderen durch die Rechnung und machte klar, dass er langsam die Geduld verlieren würde. Immerhin habe er in Vegas wichtigere Dinge zu erledigen als hier in L.A. einem Wildfang hinterher zu laufen. Doch Bonnie blieb stur, was damit endete, dass er sie letzten Endes gegen ihren Willen mit nach Vegas nahm. Er ließ sogar ihre Wohnung räumen und dem Krankenhaus eine Kündigung in ihrem Namen zukommen. Bonnie war fassungslos und zeigte sich auch in Las Vegas eher unkooperativ, was zu Spannungen zwischen den Beiden führte.

Wie gut, dass wenigstens ihr Mann einen kühlen Kopf behielt. Er unterbreitete ihr ein Angebot. Ein Jahr. Sie solle ihm ein Jahr geben, sie davon zu überzeugen, dass sie an seine Seite gehörte. Wenn sie nach diesem Jahr noch immer der selben Meinung war, dürfe sie gehen. Das alles war so verrückt und doch willigte Bonnie am Ende ein. Ein Jahr in Vegas gab ihr zumindest die Möglichkeit, Drake wieder etwas öfter sehen zu können. Das war nämlich eine ihrer Bedingungen gewesen.